Nachhaltigkeitsbericht
1. Nachhaltigkeitsstrategie und -modell von Emmi
1.1 Nachhaltigkeitsstrategie
Anknüpfend an die Tradition von Emmi ist Nachhaltigkeit ein integraler Bestandteil des Geschäftsmodells und eines der fünf Kernelemente der Gruppenstrategie, die ein langfristiges, profitables Wachstum sowie Mehrwert für alle ihre Anspruchsgruppen anstrebt. Darauf ausgerichtet will Emmi ihre Wertschöpfungskette aktiv gestalten und so für kommende Generationen Verantwortung übernehmen.
1.2 Das Emmi Nachhaltigkeitsmodell
Basierend auf dem Emmi Nachhaltigkeitsmodell, das auf den drei Handlungsfeldern «Mitarbeitende», «Gesellschaft» und «Umwelt» basiert, will Emmi ihr Geschäft ressourceneffizient, ökologisch sowie sozial verträglich betreiben. Damit ihr dies und weitere Fortschritte gelingen, ist Nachhaltigkeit bei allen Emmi Gesellschaften in die zentralen Geschäftsprozesse eingebunden. Darin sieht Emmi den Schlüssel, um gemeinsam ihre ambitionierten Nachhaltigkeitsziele in den drei Handlungsfeldern zu erreichen.
Das Emmi Nachhaltigkeitsmodell
Zur Umsetzung der Strategie wird der Fokus auf folgende fünf Themen gelegt, die den drei Handlungsfeldern zugeordnet sind. Alle Fokusthemen enthalten ambitionierte Ziele bis 2027. Zudem unterstützt Emmi die Sustainable Development Goals (SDGs) und den ehrgeizigen Plan der Weltgemeinschaft zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Klimawandel oder faires Wachstum.
Mitarbeitende entwickeln
Die Fähigkeiten und das Wissen ihrer Mitarbeitenden gehören für Emmi zu ihren wichtigsten Ressourcen. In einer sich stetig verändernden Umwelt und rasantem technologischen Fortschritt will sie dafür sorgen, dass ihre Mitarbeitenden mit den richtigen Fähigkeiten gerüstet sind. Deshalb sollen bis 2027 alle Mitarbeitenden über einen Entwicklungsplan verfügen und stetig mit vielfältigen und attraktiven Massnahmen weiterentwickelt werden. Als Unternehmen erhofft sich Emmi dadurch den Zugang zu einem Pool von Fachkräften. So will Emmi bis 2027 die Hälfte der offenen Stellen mit internen Kandidaten besetzen können.
Nachhaltige Milchwirtschaft
Emmi will für Produkte aus nachhaltiger Milch stehen – und zwar in allen Märkten, in denen sie aktiv ist. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle Milchlieferanten bis 2027 lokal überdurchschnittliche Standards erfüllen. Dies bewertet Emmi mithilfe eines wissenschaftsbasierten Kriterienkatalogs. In ihrem Heimmarkt Schweiz hat sich Emmi für die Etablierung des Branchenstandards «Nachhaltige Schweizer Milch» eingesetzt, der seit 2024 verpflichtend ist, und setzt sich nunmehr für dessen Weiterentwicklung ein.
Treibhausgase reduzieren
Emmi verpflichtet sich, ihre direkten Treibhausgasemissionen bis 2027 um 60 % zu senken (Scope 1 und 2, ggü. 2014). Zudem weitet sie ihre Verpflichtungen auf ihre gesamte Wertschöpfungskette (Scope 3) aus: Gemeinsam mit ihren Milchproduzenten will Emmi bis 2027 25 % CO2e pro kg Milch (ggü. 2019) reduzieren. Emmi bekennt sich zu ihrer Vision netZERO 2050 und verpflichtet sich darin zu wissenschaftsbasierten Emissionsreduktionszielen in Übereinstimmung mit dem Greenhouse Gas Protocol und der Science Based Targets initiative (SBTi).
Verschwendung vermeiden
Emmi verpflichtet sich, bis 2027 die Kreislaufwirtschaft mit folgenden Zielsetzungen zu stärken: In den eigenen Betrieben will sie Abfall und Food Waste halbieren (ggü. 2017). Der verbleibende Abfall darf spätestens dann nicht mehr auf Deponien entsorgt werden. Von hoher Wichtigkeit sind für Emmi auch die Verpackungen. Hier strebt sie 100 % Recycelbarkeit an und setzt mindestens 30 % recycelbares Material ein.
Wasserverbrauch reduzieren
Wasser ist eine immer knapper werdende Ressource, besonders in exponierten Regionen. Deshalb verpflichtet sich Emmi, den Frischwasserverbrauch ihrer Betriebe in Risikogebieten bis 2027 um 50 % (ggü. 2019) zu reduzieren. In den restlichen Ländern strebt Emmi eine Reduktion um 15 % (ggü. 2019) an.
1.3 Das Emmi Nachhaltigkeits-Governance-Modell
Der Verwaltungsrat von Emmi trägt die Verantwortung für die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens beispielsweise betreffend Nachhaltigkeitsstrategie und Berichterstattung. Die Umsetzung hat er an die CEO und die Konzernleitung delegiert. Diese haben einen Steuerungsausschuss Nachhaltigkeit für die weiterführende Umsetzung eingesetzt. Der Ausschuss agiert als Entscheidungs- und Genehmigungsgremium unter Berücksichtigung von Kosten, Effizienz, sowie lokalen Gegebenheiten und überprüft regelmässig den Fortschritt und den Stand der Erreichung der gesetzten Nachhaltigkeitsziele. Er setzt sich zusammen aus Chief Supply Chain Officer (CSCO), Chief Human Resources Officer (CHRO), Chief Financial Officer (CFO), Chief Marketing Officer (CMO), Executive Vice President der Division Schweiz, Executive Vice President der Division Americas und Executive Vice President der Division Europa, Head Corporate Communications und Head Group Sustainability.
Das globale Nachhaltigkeitsteam implementiert, entwickelt und überwacht die Nachhaltigkeitsstrategie. Es übernimmt die Führung und bietet konzernweit Orientierung und Unterstützung. Das Team gestaltet die interne wie auch die externe Kommunikation, um Transparenz und Informationsfluss zu gewährleisten. Der Wissenstransfer und das Networking mit internen und externen Stakeholdern spielen eine zentrale Rolle, um Synergien zu schaffen und Best Practices zu teilen. Zudem erstellt das Team Berichte, führt Bewertungen durch und pflegt das Stakeholder-Management. Gesellschaften innerhalb der Emmi Gruppe werden durch Coaching, Beratung und Vernetzung befähigt, Massnahmen zu definieren und ihre Ziele zu erreichen.
Im engen Austausch mit den Leitern Nachhaltigkeit der einzelnen Divisionen und den Ansprechpersonen in den Konzernfunktionen (HR, Marketing, Kommunikation, Einkauf etc.) bewertet das Nachhaltigkeitsteam kontinuierlich die Entwicklungen und passt bei Bedarf die Vorgehensweise an. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Bemühungen ist die Sicherstellung der Datenqualität der relevanten Kennzahlen, einschliesslich der Wirkung der laufenden und zukünftigen Projekte, des Zeitplans sowie der Kapital- und Betriebsausgaben. Das Nachhaltigkeitsteam ist ebenfalls bestrebt, ein klares Verständnis für bestehende Lücken zu den gesetzten Zielen zu gewinnen, wobei Grösse, Standort, Art und Zeitplan berücksichtigt werden. Auf dieser Grundlage werden Prioritäten festgelegt, sei es auf Ebene der einzelnen Divisionen oder spezifischer Projekte.
Emmi Nachhaltigkeits-Governance-Modell
Corporate Governance der Emmi Gruppe
1.4 Mitgliedschaften in Verbänden und Interessengruppen
Die Herausforderungen, denen die Gesellschaft gegenübersteht, sind enorm und komplex. Emmi ist sich bewusst, dass langfristiger Erfolg von nachhaltigem Wachstum, kollektivem Handeln sowie breiten Koalitionen und starken Partnerschaften abhängt. Entsprechend pflegt Emmi den Dialog mit zahlreichen Anspruchsgruppen und engagiert sich im Verbund mit anderen innovativen Unternehmen, Organisationen und Partnern schwerpunktmässig in jenen Bereichen, die dem Nachhaltigkeitsmodell zugrunde liegen.
Die wesentlichen Mitgliedschaften von Emmi sind die folgenden:
- Branchenorganisationen Milch (BOM): Vorstand
- Kommission Agrar- und Wirtschaftspolitik der Föderation der Schweizerischen Nahrungsmittel-Industrien (fial): Vorstand
- Interessensgemeinschaft Agrarstandort Schweiz (IGAS): Vorstand
- Vereinigung Schweizerische Milchindustrie (VMI): Vorstand
- KlimaStaR: Teil der Trägerschaft
- Promarca: Vorstand
- Swiss Cheese Marketing (SCM): Vorstand
- RecyPac: Vorstand
Emmi ist sowohl in der Schweiz als auch auf internationaler Stufe Mitglied von weiteren Verbänden und Interessengruppen.