• Finanzbericht
  • /
  • Finanzkommentar
  • /
  • Erfolgsrechnung
Finanzkommentar

Erfolgsrechnung

Betrieblicher Teil

2019 erwirtschaftete Emmi einen Nettoumsatz von CHF 3’494.0 Millionen. Das Wachstum von 1.1 % gegenüber dem Vorjahr (CHF 3’457.4 Millionen) setzt sich zusammen aus einem organischen Wachstum von 2.2 %, einem Akquisitionseffekt von 0.4 % und einem negativen Währungseffekt von -1.5 %. Das erfreuliche und über alle Divisionen breit abgestützte organische Wachstum von 2.2 % liegt im oberen Drittel der im Rahmen der Präsentation der Halbjahresergebnisse von 2.0 % bis 3.0 % auf 1.5 % bis 2.5 % angepassten Bandbreite. Im zweiten Halbjahr ist der Umsatz somit organisch wesentlich stärker gewachsen als noch im ersten Halbjahr, insbesondere in den Divisionen Schweiz und Europa. Wachstumstreiber waren die strategischen Nischenmärkte wie italienische Dessert­spezialitäten und Ziegenmilchprodukte, Emmi Caffè Latte und die Wachstumsmärkte Lateinamerika und Nordafrika.


Das vergangene Jahr war ebenfalls geprägt von einer intensiven Arbeit am Beteiligungs- und Produkte­portfolio im Sinne der langjährigen Unternehmensstrategie. So wurden Emmis Position in Wachstums­märkten ausserhalb Europas weiter gestärkt und Investitionen in Nischen getätigt. Emmi war im 2019 akquisitorisch sehr aktiv und hat sich damit für die kommenden Jahre wichtige Entwicklungs­potenziale erschlossen. Diese werden es erlauben, von der Marktdynamik in sich entwickelnden Märkten zu profitieren, Markenprodukte zu forcieren und die starken Positionen bei italienischen Desserts und Ziegenmilchprodukten weiter auszubauen.


In der Schweiz resultierte mit 1.0 % ein über den Erwartungen liegendes organisches Wachstum, was unter anderem auf die positive Entwicklung von Emmi Caffè Latte und die Milchpreis­erhöhung per 1. Oktober 2019 zurückzuführen ist. Das organische Wachstum von Americas lag mit 4.1 % am unteren Ende der angestrebten Bandbreite. Positiv entwickelte sich in dieser Division insbesondere das Geschäft mit Kuh- und Ziegenmilchkäse, Emmi Caffè Latte in Spanien sowie der Markt Mexiko. Die Division Europa verzeichnete ein organisches Wachstum von 1.6 %, was über der im Rahmen der Halbjahresergebnisse nach unten angepassten Bandbreite von -1 % bis 1 % lag. In Europa resultierten in den strategisch relevanten Nischenmärkten wie italienische Dessertspezialitäten und Ziegenmilchprodukte erfreuliche Zuwächse. Während Emmi Caffè Latte auch in Europa stark wuchs, belasteten rückläufige Mengen und tiefere Preise bei der Gläsernen Molkerei in Deutschland das Divisionswachstum von Europa.

Die Akquisitionseffekte sind auf die folgenden Faktoren zurückzuführen:

Positiver Einfluss:

  • Akquisition einer Blauschimmelkäse-Produktionsstätte (USA, 28. Februar 2019)
  • Akquisition der Leeb Biomilch GmbH und Hale GmbH (Österreich, 8. Oktober 2019)
  • Akquisition der Laticínios Porto Alegre Indústria e Comércio S.A. (Brasilien, 24. Oktober 2019)
  • Akquisition der Pasticceria Quadrifoglio S.r.l. (Italien, 31. Oktober 2019)

Negativer Einfluss:

  • Verkauf der Emmi Frisch-Service AG (Schweiz, 3. April 2019)
  • Verkauf eines Teils des Handelswarengeschäfts (Schweiz, 1. Januar 2018)

Umsatzentwicklung Schweiz

Nettoumsatz nach Produktgruppen: Schweiz

in CHF Millionen

Umsatz 2019

Umsatz 2018

Differenz 2019/2018

Akquisitions- effekt

Wachstum organisch

Molkereiprodukte

686.6

676.4

1.5 %

-1.2 %

2.7 %

Käse

427.1

450.4

-5.2 %

-5.1 %

-0.1 %

Frischprodukte

336.0

341.7

-1.7 %

-1.6 %

-0.1 %

Frischkäse

102.5

107.9

-5.0 %

-6.8 %

1.8 %

Pulver/Konzentrate

60.0

61.3

-2.1 %

0.0 %

-2.1 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

62.8

75.5

-16.9 %

-14.9 %

-2.0 %

Total Schweiz

1’675.0

1’713.2

-2.2 %

-3.2 %

1.0 %

In der Division Schweiz resultierte ein Umsatz von CHF 1’675.0 Millionen gegenüber CHF 1’713.2 Millionen im Vorjahr. Dies entspricht einem Rückgang von 2.2 %. Bereinigt um Devestitionseffekte ergab sich ein organisches Umsatzwachstum von 1.0 %, was deutlich über den von Emmi prognostizierten 0 % bis 0.5 % liegt.

Die Devestitionseffekte beziehen sich auf den Verkauf der Emmi Frisch-Service AG sowie den Verkauf eines Teils des Handelswarengeschäfts an Coop. Mit dem Kauf des Käsezentrums Kirchberg im Jahr 1998 hatte Emmi von Coop auch ein Handelswarengeschäft übernommen. Ein Teil dieses Handelswarengeschäfts, bei welchem Coop direkte Geschäfts­beziehungen zu den Lieferanten pflegt, wurde im Jahr 2018 an Coop zurückverkauft, wobei die betreffenden Umsätze über zwei Jahre verteilt bis Ende 2019 an die Käuferin übergingen.

Das hohe Wachstum bei den Molkerei­produkten (Milch, Rahm, Butter) ist einerseits auf die allgemein höheren Milchpreise seit 1. Oktober 2019 zurück­zuführen. Andererseits konnten aber trotz weiterhin markantem Preisdruck die Absatzmengen von Milch und Rahm gesteigert werden. Ebenfalls ein organisches Wachstum resultierte im Segment Frischkäse, wo proteinangereicherte Quarks sowie die Lancierung der Marke «Toni’s» (Streichkäse und Mozzarella) wesentlich zum Wachstum beigetragen haben.

Die anderen beiden grossen Produktgruppen, Käse und Frischprodukte, zeigten einen leichten organischen Umsatz­rückgang. Beim Käse entwickelten sich Markenkonzepte wie der Luzerner Rahmkäse, Scharfer Maxx oder Le Petit Chevrier zwar positiv, allerdings wirkten sich deutlich gestiegene Käseimporte und der damit zusammenhängende Preisdruck negativ auf die Umsatzentwicklung aus. Im Segment Frischprodukte zeigten Emmi Caffè Latte und Emmi Energy Milk eine positive Entwicklung, während die Umsatzentwicklung in den Bereichen Jogurt und Glace nicht zu befriedigen vermochte.

Der Anteil der Division Schweiz am Konzernumsatz betrug 47.9 % (Vorjahr 49.6 %).

Umsatzentwicklung Americas

Nettoumsatz nach Produktgruppen: Americas

in CHF Millionen

Umsatz 2019

Umsatz 2018

Differenz 2019/2018

Akquisitions- effekt

Währungs- effekt

Wachstum organisch

Käse

493.7

444.9

11.0 %

5.3 %

0.6 %

5.1 %

Molkereiprodukte

283.3

283.2

0.0 %

5.2 %

-6.6 %

1.4 %

Frischprodukte

202.9

206.1

-1.6 %

0.2 %

-4.8 %

3.0 %

Frischkäse

25.9

12.3

110.4 %

101.7 %

-9.2 %

17.9 %

Pulver/Konzentrate

7.8

4.8

60.8 %

72.8 %

-6.4 %

-5.6 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

101.1

93.0

8.7 %

1.4 %

-1.1 %

8.4 %

Total Americas

1’114.7

1’044.3

6.7 %

5.4 %

-2.8 %

4.1 %

Die Division Americas umfasst die Märkte USA, Kanada, Mexiko, Chile, Tunesien, Spanien (ohne Lácteos Caprinos), Frankreich und seit dem 24. Oktober 2019 auch Brasilien.

Der 2019 in der Division Americas erwirt­schaftete Umsatz betrug CHF 1’114.7 Millionen (Vorjahr 1’044.3 Millionen), was einem Zuwachs von 6.7 % entspricht. Organisch, das heisst bereinigt um Währungs- und Akquisitions­effekte, belief sich das Wachstum auf 4.1 %. Dieser Wert liegt am unteren Ende der prognostizierten 4 % bis 6 % Wachstum, was unter anderem auf die Milchknappheit in Tunesien, die sozialen Unruhen in Chile und tiefere Umsätze in Spanien zurückzuführen ist. Wachstumstreiber in dieser Division waren Mexiko, die USA und trotzdem auch Chile und Tunesien, wenn auch im geringeren Ausmass als in vergangenen Jahren.

Der Akquisitionseffekt in der Umsatz­entwicklung der Division Americas ist auf den Kauf einer Blauschimmelkäse-Produktionsstätte in den USA und die konsolidierungs­wirksame Beteiligungs­erhöhung an Laticínios Porto Alegre in Brasilien zurückzuführen.

Im grössten Segment Käse beeinflussten lokal hergestellte Kuhmilchkäse in den USA und Chile sowie das Ziegen­käse­geschäft (Cypress Grove) das Wachstum positiv. In den Produktgruppen Molkerei- und Frisch­produkte hemmten die sozialen Unruhen in Chile und die in Tunesien herrschende Milchknappheit das Wachstum leicht. Dennoch zählen diese Länder weiterhin zu den Wachstumstreibern in diesen Produkt­gruppen. Der Umsatz mit Molkerei­produkten litt zudem unter der schwierigen Marktsituation in Spanien, wo das für Kaiku wichtige Segment der laktosefreien Milch­produkte stark unter Druck ist. Positive Beiträge zum Wachstum bei den Frischprodukten leisteten das Dessert­geschäft in Tunesien (lokal hergestellte Desserts) und Frankreich (italienische Dessertspezialitäten) sowie Emmi Caffè Latte mit einem starken Wachstum in Spanien.

Das hohe organische Wachstum beim Frischkäse erklärt sich mit einer starken Leistung in Mexiko (importierter Frischkäse) und den neuen Frischkäseprodukten in den USA (Redwood Hill). Im Bereich übrige Produkte/Dienstleistungen ist das Wachstum auf Mexiko und Chile zurückzuführen.

Der Anteil der Division Americas am Konzernumsatz betrug 31.9 % (Vorjahr 30.2 %). 

Umsatzentwicklung Division Europa

Nettoumsatz nach Produktgruppen: Europa

in CHF Millionen

Umsatz 2019

Umsatz 2018

Differenz 2019/2018

Akquisitions- effekt

Währungs- effekt

Wachstum organisch

Frischprodukte

271.5

264.5

2.6 %

2.8 %

-3.7 %

3.5 %

Käse

121.0

127.8

-5.3 %

1.0 %

-3.6 %

-2.7 %

Molkereiprodukte

92.9

109.0

-14.8 %

0.8 %

-3.3 %

-12.3 %

Frischkäse

53.4

51.0

4.8 %

0.2 %

-4.0 %

8.6 %

Pulver/Konzentrate

42.9

32.2

33.1 %

0.0 %

-5.1 %

38.2 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

11.1

8.8

26.2 %

30.5 %

-4.7 %

0.4 %

Total Europa

592.8

593.3

-0.1 %

2.1 %

-3.8 %

1.6 %

Die Division Europa umfasst die Märkte Italien, Deutschland, Österreich, Belgien, Niederlande, Grossbritannien und Lácteos Caprinos in Spanien.

Die Division Europa erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von CHF 592.8 Millionen, was einem Rückgang von 0.1 % entspricht (Vorjahr CHF 593.3 Millionen). Organisch, das heisst bereinigt um Währungs- und Akquisitions­effekte, resultierte jedoch ein erfreuliches Wachstum von 1.6 %. Damit wurden die im Zusammenhang mit dem Halbjahres­abschluss nach unten angepassten Erwartungen (-1 % bis 1 %) übertroffen. Insbesondere in den strategisch relevanten Nischenmärkten wie italienische Dessert­spezialitäten und Ziegenmilchprodukte sowie mit den strategischen Marken wie Emmi Caffè Latte verzeichnete die Division Europa erfreuliche Zuwächse. Hingegen hemmten tiefe Umsätze bei der Biomilch­verarbeiterin Gläserne Molkerei in Deutschland das Wachstum deutlich.

Die Akquisitionseffekte sind auf die Akquisitionen der Leeb Biomilch GmbH und Hale GmbH in Österreich sowie der Pasticceria Quadrifoglio Gruppe in Italien zurückzuführen. Zudem führte die Verschiebung des Distributionskanals für einen Kunden von der Division Global Trade zur Division Europa zu einem positiven Akquisitionseffekt im Bereich Käse der Division Europa (gegenläufiger Effekt im gleichen Umfang bei der Division Global Trade).

In dem in dieser Division gewichtigsten Segment Frischprodukte waren die strategisch wichtigen italienischen Dessert­spezialitäten und Emmi Caffè Latte die entscheidenden Erfolgsfaktoren. Emmi Caffè Latte legte in allen europäischen Märkten zu, am stärksten in Grossbritannien. Der Bereich Käse entwickelte sich organisch insgesamt negativ, was primär auf tiefere Umsätze mit Sortenkäse (vor allem Emmentaler) zurückzuführen ist. Eine positive Entwicklung zeigten hingegen die Spezialitätenkäse und dabei insbesondere KALTBACH-Käse in Deutschland. Das deutliche Wachstum beim Frischkäse erklärt sich mit der erfreulichen Umsatzentwicklung mit Ziegenfrischkäse aus den Niederlanden.

Der Hauptgrund für den signifikanten Umsatzrückgang bei den Molkereiprodukten ist die Gläserne Molkerei in Deutschland, wo die tieferen verarbeiteten Milchmengen in Kombination mit dem tiefen Preisniveau für Bio-Milchprodukte zu einem spürbaren Umsatzrückgang führten.

Im Segment Pulver/Konzentrate verzeichnete das Handelsunternehmen AVH dairy in den Niederlanden ein hohes Wachstum mit dem Verkauf von Ziegenmilchpulver.

Der Anteil der Division Europa am Konzernumsatz betrug 17.0 % (Vorjahr 17.1 %).

Umsatzentwicklung Global Trade

Nettoumsatz nach Produktgruppen: Global Trade

in CHF Millionen

Umsatz 2019

Umsatz 2018

Differenz 2019/2018

Akquisitions- effekt

Wachstum organisch

Käse

51.0

50.5

0.9 %

-2.5 %

3.4 %

Frischprodukte

38.4

39.2

-1.9 %

0.0 %

-1.9 %

Pulver/Konzentrate

16.6

10.8

53.6 %

0.0 %

53.6 %

Molkereiprodukte

3.4

4.0

-15.5 %

0.0 %

-15.5 %

Frischkäse

0.1

0.4

-82.9 %

0.0 %

-82.9 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

2.0

1.7

20.7 %

0.0 %

20.7 %

Total Global Trade

111.5

106.6

4.6 %

-1.2 %

5.8 %

Die Division Global Trade beinhaltet primär Direktverkäufe aus der Schweiz an Kunden in Ländern, in denen Emmi keine eigenen Gesellschaften hat. Dazu gehören die asiatischen und osteuropäischen Märkte, die meisten südamerikanischen Länder und die Arabische Halbinsel.

Der Umsatz der Division Global Trade belief sich auf CHF 111.5 Millionen gegenüber CHF 106.6 Millionen im Vorjahr. Entsprechend resultierte eine Umsatzzunahme von 4.6 %, respektive organisch von 5.8 %.

Wie erwähnt ist der Devestitionseffekt im Bereich Käse auf die Verschiebung des Distributionskanals für einen Kunden von der Division Global Trade zur Division Europa zurückzuführen.

Das Umsatzwachstum der Division Global Trade erklärt sich in erster Linie mit den stark angestiegenen Milchpulver­exporten (Pulver/Konzentrate). Die beiden bedeutenden Produktgruppen Frischprodukte und Käse wiesen insgesamt weitgehend stabile Umsätze auf. Während die Umsätze in China, Finnland und auch in Spanien leicht anzogen, mussten insbesondere in Brasilien (Fondue) Umsatz­verluste verzeichnet werden. Die Umsätze in Spanien und Brasilien wurden mit Export­produkten aus der Schweiz, welche nicht über die lokalen Tochtergesellschaften vertrieben wurden, erzielt.

Der Anteil der Division Global Trade am Konzernumsatz betrug 3.2 % (Vorjahr 3.1 %). 

Bruttogewinn

Der Bruttogewinn erhöhte sich im Berichtsjahr um CHF 13.7 Millionen auf CHF 1’266.6 Millionen gegenüber CHF 1’252.9 Millionen im Vorjahr. Dieser Anstieg ist auf das gute organische Wachstum zurückzuführen und wäre ohne die insgesamt negativen Währungseffekte noch deutlich höher ausgefallen. Die Akquisitions- und Devestitionseffekte haben sich gegenseitig weitgehend aufgehoben. Die Bruttogewinnmarge konnte zudem von 36.2 % auf 36.3 % gesteigert werden. Dies erklärt sich in erster Linie damit, dass Markenprodukte innerhalb des Produktportfolios zunehmend an Bedeutung gewinnen und sich die strategischen Nischenmärkte gut entwickeln. Aber auch die erfolgreiche Umsetzung weiterer Rationalisierungs- und Produktivitätsmassnahmen trug dazu bei, die negativen Effekte des anhaltend hohen Preisdrucks zu kompensieren.

Sondereffekte im Konzernabschluss

In der Berichtsperiode waren keine wesentlichen Sondereffekte zu verzeichnen.

Im Vorjahr beeinflusste der Verkauf des Minderheitsanteils an der Icelandic Milk and Skyr Corporation («siggi’s») die Erfolgsrechnung wesentlich. Aus dem Verkauf resultierte damals ein Gewinn vor Steuern von CHF 79.4 Millionen, beziehungsweise CHF 57.8 Millionen nach Steuern. Der Gewinn aus diesem Verkauf ist in der Position «Anteil am Ergebnis von assoziierten Gesellschaften und Gemeinschaftsorganisationen» des Vorjahres enthalten. Entsprechend erhöhten sich im Vorjahr das Ergebnis vor Steuern (EBT) um CHF 79.4 Millionen und der Reingewinn um CHF 57.8 Millionen.

Betriebsergebnis

Der Betriebsaufwand erhöhte sich 2019 um CHF 15.2 Millionen beziehungsweise 1.7 % auf CHF 920.6 Millionen, dies gegenüber CHF 905.4 Millionen im Vorjahr. Da der Betriebsaufwand aufgrund des Kostendrucks leicht stärker als der Umsatz wuchs, stieg dieser im Verhältnis zum Umsatz von 26.2 % auf 26.4 %. Dadurch wurde der Margengewinn auf Stufe Bruttogewinn wieder eingebüsst.

Der Personalaufwand belief sich in der Berichtsperiode auf CHF 462.4 Millionen gegenüber CHF 458.5 Millionen im Vorjahr. Die Zunahme von 0.8 % war gemessen an der Umsatz­entwicklung zwar leicht unter­proportional, im Verhältnis zum Umsatz blieb der Personalaufwand mit 13.3 % aber auf dem Niveau des Vorjahres. Unter Ausklammerung der Akquisitions­effekte stieg der Personal­aufwand organisch im Vergleich zur Umsatzentwicklung leicht überproportional.

Der Sonstige Betriebsaufwand erhöhte sich in der Berichtsperiode um CHF 11.4 Millionen beziehungsweise 2.5 % auf CHF 458.3 Millionen, dies gegenüber CHF 446.9 Millionen im Vorjahr. Der sonstige Betriebsaufwand wuchs somit in der Berichtsperiode stärker als der Umsatz. Die Währungs- und Akquisitionseffekte neutralisierten sich in der Substanz gegenseitig, wodurch der Anstieg im Wesentlichen organisch bedingt war. Die bedeutendste Aufwandsteigerung resultierte mit CHF 5.7 Millionen beziehungsweise 8.6 % bei Energie und Betriebsmaterialien. Die Zunahme erklärt sich primär durch die Akquisitionen, höhere Energiebezugsmengen als Konsequenz der höheren Produktionsmengen und auch höhere Energiepreise in verschiedenen relevanten Ländern. Aber auch für Betriebsmaterialien wurde in der Berichtsperiode mehr aufgewendet. Ebenfalls deutlich gestiegen, nämlich um CHF 4.8 Millionen, ist der Logistikaufwand. Höhere Mengen, aber auch die in einzelnen Ländern (z.B. USA) weiter steigenden Transportkosten verursachten diesen Anstieg. Die Marketing- und Verkaufsaufwendungen betrugen kumuliert CHF 129.9 Millionen gegenüber CHF 127.9 Millionen im Vorjahr. Dies entspricht einer Zunahme von 1.5 %. Während der Verwaltungsaufwand aufgrund höherer Informatikaufwendungen um CHF 2.3 Millionen beziehungsweise 6.2 % stieg, nahm der Aufwand für Raumkosten, Unterhalt und Reparaturen erfreulicherweise um CHF 1.3 Millionen oder 1.9 % ab. Der andere Betriebsaufwand konnte ebenfalls reduziert werden, nämlich um CHF 2.4 Millionen auf CHF 18.3 Millionen.

Die Anderen betrieblichen Erträge erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 1.6 Millionen auf CHF 6.9 Millionen.

Als Folge dieser Entwicklung blieb das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im Vergleich zum Vorjahr stabil und beträgt CHF 352.9 gegenüber CHF 352.8 Millionen im Vorjahr. Die EBITDA-Marge reduzierte sich damit geringfügig von 10.2 % im Vorjahr auf 10.1 % in der Berichtsperiode.

Die Abschreibungen und Amortisationen reduzierten sich in der Berichtsperiode um CHF 1.0 Millionen, von CHF 136.4 Millionen auf CHF 135.4 Millionen. Diese Abnahme ist hauptsächlich auf tiefere Software-Amortisationen zurückzuführen, womit die aufgrund der Akquisitionstätigkeit gestiegenen Goodwill-Amortisationen überkompensiert werden konnten. Im Gegensatz zur grossen Mehrheit der kotierten Swiss GAAP FER Anwender amortisiert Emmi den Goodwill über die Erfolgsrechnung. Die Abschreibungen auf den Sachanlagen blieben gegenüber dem Vorjahr weitgehend konstant.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in der Berichtsperiode CHF 217.8 Millionen. Das Vorjahres-EBIT von CHF 216.7 Millionen wurde damit um CHF 1.1 Millionen oder 0.5 % übertroffen. Die EBIT-Marge reduzierte sich damit leicht von 6.3 % im Vorjahr auf 6.2 % im Jahr 2019.

Anteil am Ergebnis von assoziierten Gesellschaften, Finanzergebnis und Ertragssteuern

Das Ergebnis von assoziierten Gesellschaften und Gemeinschaftsorganisationen blieb mit einem Verlust von CHF 1.1 Millionen auf dem Niveau des bereinigten Vorjahres, als das Ergebnis von CHF 78.3 Millionen den Gewinn vor Steuern aus dem Verkauf des Minderheitsanteils an «siggi’s» im Betrag von CHF 79.4 Millionen beinhaltete. Die anteiligen Gewinne reichten somit auch in der Berichtsperiode nicht ganz aus, um die Goodwill-Amortisationen im Zusammenhang mit diesen Beteiligungen zu kompensieren.

Das Finanzergebnis (Nettofinanzaufwand) belief sich auf CHF 6.8 Millionen gegenüber CHF 6.5 Millionen im Vorjahr. Grund für die leichte Aufwandzunahme ist der höher als im Vorjahr ausgefallene Währungsverlust.

Die Ertragssteuern betrugen in der Berichtsperiode CHF 34.8 Millionen. Im Vorjahresbetrag von CHF 50.2 Millionen waren CHF 21.6 Millionen dem Verkauf des Minderheitsanteils an «siggi’s» zuzurechnen. Entsprechend betrugen die um diesen Sondereffekt bereinigten Ertragssteuern im Jahr 2018 CHF 28.6 Millionen, womit der Ertragssteueraufwand in der Berichtsperiode um CHF 6.2 Millionen zunahm. Die Steuerquote betrug somit 16.6 % (Vorjahr bereinigt 13.7 %). Die Zunahme der Steuerquote ist einerseits auf den Anstieg der bilanzierten latenten Steueransprüche bei Gesellschaften mit historischen Verlustvorträgen im Vorjahr zurückzuführen. Andererseits resultierte in den USA aufgrund einer staatlichen Zuwendung ein steuerbarer Ertrag, welcher unter Swiss GAAP FER nicht als Ertrag, sondern als Reduktion der Sachanlagen erfasst wurde, mit entsprechend negativer Auswirkung auf die Steuerquote.

Reingewinn

Der Unternehmensgewinn einschliesslich Minderheitsanteile betrug CHF 175.2 Millionen, dies gegenüber CHF 238.3 Millionen im Vorjahr. Dieser Unternehmensgewinn war jedoch wesentlich vom Gewinn aus dem Verkauf der Minderheitsbeteiligung an «siggi’s» beeinflusst. Der bereinigte Unternehmensgewinn des Vorjahres belief sich auf CHF 180.5 Millionen und lag damit noch CHF 5.3 Millionen über dem Unternehmensgewinn der Berichtsperiode.

Die deutliche Erhöhung der Minderheitsanteile am Unternehmensgewinn von CHF 5.1 Millionen im Vorjahr auf CHF 9.0 Millionen in der Berichtsperiode ist auf die 2018 erfolgten Beteiligungserhöhungen bei Gesellschaften mit Minderheitsanteilen, aber auch auf Profitabilitätssteigerungen im Jahr 2019 zurückzuführen. 

Entsprechend resultierte in der Berichtsperiode ein Reingewinn von CHF 166.2 Millionen gegenüber CHF 175.5 Millionen im Vorjahr (bereinigt). Hauptgründe für die Reduktion des Reingewinns waren einerseits die im Vorjahr sehr tiefe Steuerquote und andererseits der gestiegene Anteil der Minderheiten am Unternehmensgewinn. Die Reingewinnmarge sank damit von 5.1 % im Vorjahr (bereinigt) auf 4.8 % in der Berichtsperiode.