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Gemeinsames Engagement für eine nachhaltigere Milchwirtschaft

Bis 2027 will Emmi 100 Prozent nachhaltige Milch verarbeiten. Ein ambitioniertes Ziel, das nach einem ganzheitlichen Ansatz verlangt, der alle Akteure der Milchwirtschaft einbindet.

Nachhaltiges Produzieren und Wirtschaften ist ein partnerschaftliches Ziel, das alle Anspruchsgruppen in der Wertschöpfungskette umfasst – innerhalb und ausserhalb von Emmi. In ländlichen Regionen schafft Emmi direkt und indirekt Mehrwert und unterstützt damit die Milchlieferanten, nachhaltiger und über lokal üblichen Standards zu produzieren. Zudem ist Emmi bestrebt, dass die Beschaffung gesamthaft nach ethischen Grundsätzen erfolgt und in der Lieferkette sowohl Menschen- als auch Tierrechte eingehalten werden. Zum Engagement zählt ausserdem die Unterstützung dedizierter Projekte für eine klimafreundliche und ressourceneffiziente Milchproduktion sowohl im Heimmarkt als auch in den Schlüsselmärkten Brasilien und Chile sowie in Tunesien. Die von Emmi getroffenen Massnahmen zahlen in die Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen ein, insbesondere in SDG2 (Kein Hunger), SDG8 (Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum), SDG9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur) und SDG15 (Leben an Land).

Um das ambitionierte Ziel zu erreichen, sollen alle Milchlieferanten bis 2027 lokal überdurchschnittliche Standards erreichen, die mithilfe eines wissenschaftsbasierten Kriterienkatalogs bewertet werden. Der Katalog, den Emmi gemeinsam mit der Berner Fachhochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) entwickelt hat, umfasst 32 Kriterien in den Bereichen Soziales, Umwelt, Milch und Tierwohl, orientiert sich an internationalen Methodiken und wurde von WWF als Partner von Emmi als umfassend beurteilt.

Im Heimmarkt Schweiz ist Nachhaltigkeit schon lange ein wichtiges Differenzierungsmerkmal gegenüber Milchprodukten aus anderen Ländern. Das Ziel, in der Schweiz nur noch nachhaltig produzierte Milch zu verarbeiten, setzte sich Emmi bereits 2016 und war Vorreiterin des 2019 eingeführten Produktionsstandards für nachhaltige Schweizer Milch, der auf Fütterung, Tierwohl und ökologische Aspekte fokussiert. 2024 wurde er nun zum Branchenstandard, zu dem sich 100 % der Schweizer Milchlieferanten verpflichtet haben. Dafür erhalten sie 3 Rappen mehr pro Kilogramm Milch.

«KlimaStaR Milch» zeigt breite Wirkung

Die 2022 gemeinsam mit Nestlé, aaremilch, Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) gestartete Initiative «KlimaStaR Milch» zog 2024 eine positive Zwischenbilanz. Mit dem Pilotprojekt, das vom Bundesamt für Landwirtschaft im Rahmen des Ressourcenprogramms unterstützt wird, werden der Klimaschutz, die Standortangepasstheit und die Ressourceneffizienz in der Milchwirtschaft gefördert.

Erste Auswertungen zur Bestimmung der Ausgangslage zeigten, dass die Treibhausgasemissionen auf den 230 teilnehmenden Landwirtschaftsbetrieben deutlich tiefer ausfallen als vor dem Projektstart angenommen. In den ersten zwei Jahren konnten die Betriebe ihre Treibhausgasemissionen pro Kilogramm Milch um durchschnittlich knapp 5 % reduzieren. Angestrebt wird eine Reduktion um 20 % bis 2027. Als entscheidende Faktoren zur Reduktion des Klima-Fussabdrucks erweisen sich die optimierte Fütterung, das Herdenmanagement und die Hofdüngerlagerung. Bei der Nahrungsmittelkonkurrenz erreichten die Betriebe in den ersten beiden Jahren bereits nahezu das gesetzte Ziel von einer 20-prozentigen Reduktion. Darüber hinaus nehmen nun über 80 Betriebe an einer Vertiefungsgruppe teil, die sich mit dem Thema Flächenkonkurrenz beschäftigt, um die Kühe vor allem auf Land weiden zu lassen, das für pflanzenbasierte Lebensmittelproduktion ungeeignet ist. Emmi, die sich verpflichtet hat, bis 2050 Netto-Null zu erreichen, leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaaktionsplan über den innerbetrieblichen Wirkungskreis hinaus (Scope-3-Emissionen).

Dem CO2-Fussabdruck in Brasilien auf der Spur

Für Emmi ist es nicht nur wichtig, nachhaltige Milchwirtschaft in den Ländern voranzutreiben, sondern auch für die lokalen Gesellschaften Sorge zu tragen. Dies gilt insbesondere für Länder wie Brasilien, Chile und Tunesien, wo die Milchwirtschaft Existenzgrundlage vieler Familien ist. Die Milchlieferanten können langfristig so ihre Lebensbedingungen verbessern und ihre beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten ausbauen.

Laticínios Porto Alegre, eine der brasilianischen Tochtergesellschaften von Emmi, bietet für die Milchlieferanten Programme an, die sie dabei unterstützen, gute landwirtschaftliche Praxis umzusetzen und ihre Produktivität zu erhöhen. Aktuell nehmen rund 10 % der Milchlieferanten an den Programmen teil. Zusätzlich hat sie 2024 in Zusammenarbeit mit einem externen Spezialisten bei den Milchlieferanten erstmals fundierte Daten zur Erhebung der Treibhausgas-Emissionen gesammelt, analysiert und validiert, um daraus Massnahmen zur Verbesserung der Produktion nachhaltiger Milch beziehungsweise zur Reduktion der Emissionen ableiten zu können.

Tierwohl-Zertifizierung als Pluspunkt in Chile

Surlat war bereits vor dem Zusammenschluss mit Quillayes die erste Milchmarke Lateinamerikas, die Tierwohl-Label-zertifizierte Milch einkauft. Mit der Auszeichnung «Bienestar Animal» verfügt die chilenische Tochtergesellschaft von Emmi über ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal, da drei Viertel der Bevölkerung beim Einkauf auf Tierwohlaspekte achten. Die Zertifizierung ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Milchwirtschaft, für die Emmi 2023 im Rahmen einer Nachhaltigkeitsanalyse auch Ziele im Bereich Treibhausgasemissionen und Soja gesetzt hat.

Perspektiven für tunesische Milchbauern

Seit nunmehr fünf Jahren berät die Fondation Vitalait, finanziert durch die gleichnamige Emmi Tochtergesellschaft in Tunesien, lokale Kleinviehhalter. Bislang haben 3’000 der rund 11’000 Milchbauern, die Vitalait beliefern, die Beratung in Anspruch genommen. Dabei geht es darum, ihr Verständnis hinsichtlich der Fütterung, Zucht und Pflege der Tiere sowie einer schonenden Bewirtschaftung der Böden und des Umgangs mit Wasser zu verbessern. Die Stiftung beteiligt sich zudem mit bis zu 50 % an Investitionen in arbeitserleichternde Anlagen. Das Engagement der Fondation Vitalait soll zukünftig gemeinsam mit der Schweizer Entwicklungshilfe ausgebaut werden.

Weitere Details zu den Nachhaltigkeitsbemühungen und den Kennzahlen sind im Nachhaltigkeitsbericht zu finden.