• Das Jahr bei Emmi
  • /
  • Das Jahr bei Emmi
  • /
  • Editorial

Organisches Wachstum dank starkem zweiten Halbjahr

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre

Das Geschäftsjahr 2017 zeigte zwei unterschiedliche Gesichter. Das erste Semester war unter anderem von einem rückläufigen Detailhandel und steigenden Käseimporten in der Schweiz geprägt. Die Division Europa hatte den Brexit-Entscheid sowie schwache Käseexporte zu verkraften, und die Division Americas erwirtschaftete nur ein bescheidenes Umsatzwachstum. Im zweiten Halbjahr holte Emmi auf. Stockende Bereiche wie der Markt Chile oder die Desserts in Italien wiesen stabilere Umsätze auf. Das Käsegeschäft in den USA entwickelte sich erfreulich und auch die Exporte aus der Schweiz erholten sich. Der Schweizer Detailhandel erstarkte und die Weltwirtschaft ist in besserer Verfassung als noch vor zwei oder drei Jahren. So konnte Emmi das Jahr versöhnlich abschliessen.

Emmi erwirtschaftete 2017 einen Nettoumsatz von CHF 3’364.3 Millionen. Das entspricht einem Zuwachs von 3.2 %. Organisch, das heisst unter Berücksichtigung der Währungs- und Akquisitionseffekte, resultierte ein Wachstum von 0.5 %. Die Umsatzentwicklung übertraf damit die Voraussagen des Unternehmens vom August 2017.

Auch die Erträge stiegen und landeten leicht über der prognostizierten Bandbreite. Sie wurden günstig beeinflusst durch Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmassnahmen im Rahmen des Operational-Excellence-Programms. Das Programm wurde 2017 nochmals intensiviert und auf zusätzliche Gruppengesellschaften ausgeweitet. Weitere Unterstützung kam von Markenkonzepten wie Caffè Latte. Schliesslich leisteten auch neu akquirierte Gesellschaften einen Beitrag zum EBIT von CHF 205.8 Millionen, der im Vergleich zum Vorjahr um 1.6 % stieg. Die EBIT-Marge blieb mit 6.1 % auf vergleichbarem Niveau wie im Vorjahr (6.2 %).

Deutlich höhere reguläre Dividende und zusätzliche Jubiläumsdividende

Der Reingewinn pro Aktie belief sich auf CHF 30.20 (Vorjahr CHF 26.23). Der höhere Reingewinn ist vor allem auf die niedrigeren Minderheitsanteile zurückzuführen – eine Folge des Erwerbs der Minderheitsanteile an der Mittelland Molkerei AG. Der Generalversammlung wird beantragt, eine Dividende von brutto CHF 10.00 pro Namenaktie zu beschliessen (Vorjahr CHF 5.90). Davon werden CHF 7.00 aus Kapitaleinlagereserven (verrechnungssteuerfrei) und CHF 3.00 aus den Gewinnreserven (verrechnungssteuerpflichtig) ausgeschüttet. Mit der zusätzlichen Dividende aus den Gewinnreserven sollen unsere Aktionäre am einmaligen Gewinn aus dem Verkauf der Beteiligung an «siggi’s» partizipieren können. Dieser wird erst im Geschäftsjahr 2018 realisiert und folglich vorzeitig ausbezahlt. Dass der Verkaufserlös mit dem Jubiläum «25 Jahre Emmi AG» zusammenfällt, ist ein schöner Zufall, war doch die Trennung der Verbandsaktivitäten von den kommerziellen Aktivitäten eine wichtige Weichenstellung, von der Emmi auch heute noch profitiert.

Gezielte Stärkungsmassnahmen

Beweglichkeit, Risikodiversifikation und das entschlossene Umsetzen korrektiver Schritte sind unabdingbare Fähigkeiten von Emmi, um den zunehmend volatilen Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen.

Die Massnahmen zur Sanierung der chilenischen Surlat haben gegriffen. Auch beim Dessertgeschäft von A-27 wurden erste Verbesserungen erzielt. An der Fitness dieser Unternehmen werden wir weiter arbeiten.

Mit der Akquisition der kalifornischen Jackson Mitchell und der spanischen Lácteos Caprinos stärkten wir das Ziegenmilchgeschäft. Beim italienischen Dessertgeschäft stiess die Italian Fresh Foods zur Gruppe. In Mexiko gingen wir bei Mexideli in die Mehrheit. In Brasilien schlossen wir eine mehrjährige Evaluationsphase mit einer 40 %-Beteiligung ab und können mit Laticínios Porto Alegre nun ein zusätzliches starkes Standbein schaffen. Emmi hat ihre Konzentration auf profitable Nischen und die internationale Diversifikation also nochmals verstärkt.

In den Schweizer Betrieben läuft SAP als Unternehmenssoftware seit Anfang 2017 erfolgreich. In Kalifornien, Italien und den Niederlanden arbeiten wir seit letztem Jahr an Organisationsvereinfachungen und wollen die Professionalisierung internationaler Gesellschaften weiter vorantreiben. Die Ernennung eines international agierenden Chief Supply Chain Officers als Mitglied der Konzernleitung bekräftigt dieses Vorhaben.

Zurück in die Wachstumszone

Die nachhaltige Rückkehr auf den Wachstumspfad und langfristiges organisches Wachstum bleiben im Fokus. Zum einen sollen Nischen wie das Ziegenkäsegeschäft, die Desserts und das Biosortiment weiter ausgebaut werden. Zum anderen gilt es, die bekanntesten Markenprodukte zu stärken, das Sortiment geschickt mit Innovationen zu vervollständigen und neue Kanäle oder Märkte zu finden.

Emmi hat ihr Firmen- und Produktportfolio in den letzten Jahren gut ergänzt. Sie ist heute besser diversifiziert denn je. Deshalb begegnen wir dem Jahr 2018 mit Zuversicht. Wir freuen uns auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Kunden, Milchproduzenten, Lieferanten, Aktionären und Mitarbeitenden.

Konrad Graber Präsident des Verwaltungsrats
Urs Riedener CEO