Emmi erzielte im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatz von CHF 2’017.2 Millionen, welcher erwartungsgemäss unter der Vorjahresperiode (CHF 2’103.4 Millionen) lag. Der Umsatzrückgang betrug insgesamt CHF 86.2 Millionen beziehungsweise 4.1 %. Die netto negativen Akquisitionseffekte von 2.2 % betreffen in erster Linie die Veräusserung der Gläsernen Molkerei im August des Vorjahres und zu einem geringen Teil die Akquisition von Verde Campo in Brasilien, welche Ende Mai dieses Jahres vollzogen wurde und somit einen leicht positiven Effekt auf den Umsatz hatte. Die Umsatzentwicklung wurde zudem von negativen Währungseffekten in der Höhe von 1.9 % belastet, die zu einem dominierenden Teil auf die Abwertung des chilenischen Pesos, des Euro und des US-Dollars gegenüber dem Schweizer Franken zurückzuführen sind. Nach Berücksichtigung von Akquisitions- und Währungseffekten resultierte aus organischer Sicht eine flache Umsatzentwicklung (0.0 %), die damit im ersten Halbjahr erwartungsgemäss noch unter der eigenen Prognose für das Gesamtjahr (1 % bis 2 %) liegt.
In der Division Schweiz resultierte ein organischer Umsatzrückgang von 0.2 %, welcher primär das Ergebnis der im ersten Halbjahr 2024 erfolgten Milchpreisreduktion ist. Die Milchpreiserhöhung im zweiten Halbjahr dürfte der Division Schweiz hingegen wieder eine positive Wachstumsdynamik verleihen. Trotz des negativen Milchpreiseffekts im ersten Halbjahr entwickelte sich das Segment Frischprodukte positiv. Bewährte Markenkonzepte wie Emmi Caffè Latte, Emmi Energy Milk und Aktifit konnten sich erfreulicherweise erneut als Wachstumstreiber auszeichnen. Hingegen resultierten in den anderen grossen Segmenten Molkereiprodukte, aufgrund der Milchpreisreduktion, und Käse, unter anderem aufgrund erneut gestiegener Käseimporte, organische Umsatzrückgänge. Die Division Americas erwirtschaftete ein verhaltenes organisches Wachstum von nur 0.1 %. Die auch hier primär milchpreisgetriebenen leicht negativen Preiseffekte, ein auf Milchknappheit zurückzuführender Umsatzrückgang in Tunesien sowie der im ersten Halbjahr erwartete Volumenrückgang im Dessertgeschäft in den USA bremsten das Divisionswachstum massgeblich. Als Wachstumstreiber konnten sich hingegen Brasilien, Chile, die kalifornische Darey Brands sowie das Handelsgeschäft von Mexideli auszeichnen. Das organische Wachstum der Division Europa lag mit 2.0 % über den eigenen Erwartungen für das Gesamtjahr. Positiv hervorzuheben sind die Umsätze mit Emmi Caffè Latte in Grossbritannien, das Dessertgeschäft in Italien, das Exportgeschäft mit Käse aus der Schweiz und das Ziegenmilchpulvergeschäft in den Niederlanden.
Die Akquisitionseffekte sind auf die folgenden Faktoren zurückzuführen:
Positiver Einfluss:
Negativer Einfluss:
Interne Verschiebungen von Distributionskanälen einzelner Kunden führten zudem zu Akquisitions- beziehungsweise Devestitionseffekten in den Divisionen Global Trade und Europa. Auf die Gruppe hatten diese Verschiebungen zwischen einzelnen Divisionen jedoch keinen Einfluss.
Im Folgenden wird die Umsatzentwicklung in den Divisionen Schweiz, Americas, Europa und Global Trade erläutert.
in CHF Millionen |
Umsatz 1. HJ 2024 |
Umsatz 1. HJ 2023 |
Differenz 2024/2023 |
Akquisitions- effekt |
Wachstum organisch |
Molkereiprodukte |
334.1 |
337.7 |
-1.1 % |
– |
-1.1 % |
Frischprodukte |
191.4 |
190.9 |
0.3 % |
– |
0.3 % |
Käse |
188.4 |
190.4 |
-1.0 % |
– |
-1.0 % |
Frischkäse |
56.1 |
59.1 |
-5.1 % |
– |
-5.1 % |
Pulver/Konzentrate |
46.9 |
41.1 |
14.2 % |
– |
14.2 % |
Übrige Produkte/Dienstleistungen |
37.9 |
37.6 |
0.9 % |
– |
0.9 % |
Total Schweiz |
854.8 |
856.8 |
-0.2 % |
– |
-0.2 % |
Die Division Schweiz erwirtschaftete einen Nettoumsatz von CHF 854.8 Millionen gegenüber CHF 856.8 Millionen in der Vorjahresperiode. Der damit im ersten Halbjahr resultierende organische Umsatzrückgang von 0.2 % liegt zwar unter der eigenen Prognose für das Gesamtjahr (0 % bis 1 %). Der Umsatzrückgang ist aber in erster Linie die Folge der im ersten Halbjahr 2024 erfolgten Milchpreisreduktion, während ab Juli des laufenden Jahres bereits wieder höhere Milchpreise zur Anwendung kommen. Einen im positiven Sinne kompensierenden Effekt hatten im ersten Halbjahr die höheren Umsätze mit Industriekunden im Segment Pulver/Konzentrate sowie höhere Absätze im Segment Frischprodukte, unter anderem durch Emmi Caffè Latte. Der Anteil der Division Schweiz am Konzernumsatz beträgt 42.4 % (Vorjahr: 40.7 %).
Im grössten Segment Molkereiprodukte (Milch, Rahm, Butter) sank der Umsatz im ersten Halbjahr 2024 auf CHF 334.1 Millionen verglichen mit CHF 337.7 Millionen in der Vorjahresperiode. Der organische Umsatzrückgang von 1.1 % widerspiegelt primär den negativen Milchpreiseffekt. Während die Umsätze mit Milch dank einer positiven Dynamik im Detailhandel insgesamt dennoch zulegen konnten, belasteten tiefere Butterumsätze die Entwicklung in diesem Segment.
Bei den Frischprodukten erhöhte sich der Umsatz von CHF 190.9 Millionen auf CHF 191.4 Millionen, was einem organischen Wachstum von 0.3 % entspricht. Bewährte Markenkonzepte wie Emmi Caffè Latte, Emmi Energy Milk und Aktifit zeigten sich erneut robust und konnten mit höheren Volumen und Umsätzen gewisse preisbedingte Einbussen überkompensieren. Einen Beitrag dazu leisteten unter anderem auch innovative Neuheiten wie Emmi Caffè Latte in umweltfreundlichen PET-Flaschen oder die Trinkmahlzeit Emmi «I’m your meal». Einen umsatzhemmenden Effekt dürfte das mässige Sommerwetter der vergangenen Monate gehabt haben, was sich unter anderem in tieferen Glace-Umsätzen niederschlug.
Das Segment Käse verzeichnete einen Umsatzrückgang von 1.0 % auf CHF 188.4 Millionen gegenüber CHF 190.4 Millionen in der Vorjahresperiode. Diese Entwicklung widerspiegelt nebst dem negativen Milchpreiseffekt auch die gegenüber der Vorjahresperiode weiter gestiegenen Käseimporte. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen konnte der Luzerner Rahmkäse erfreulicherweise weiter an Umsatz zulegen.
Der Umsatz mit Frischkäse sank von CHF 59.1 Millionen auf CHF 56.1 Millionen, was einem Umsatzrückgang von 5.1 % entspricht. Dieser betraf vor allem die wetterbedingt tieferen Absätze von Mozzarella im Detailhandel und Food Service.
Das Segment Pulver/Konzentrate erwirtschaftete einen Umsatz von CHF 46.9 Millionen gegenüber CHF 41.1 Millionen in der Vorjahresperiode. Das organische Wachstum von 14.2 % widerspiegelt die höheren Umsätze von Milchpulver und -konzentraten mit Industriekunden.
Bei den Übrigen Produkten/Dienstleistungen wuchs der Umsatz organisch um 0.9 % von CHF 37.6 Millionen auf CHF 37.9 Millionen. Dieses Wachstum betrifft primär die gestiegenen Umsätze aus Dienstleistungen.
in CHF Millionen |
Umsatz 1. HJ 2024 |
Umsatz 1. HJ 2023 |
Differenz 2024/2023 |
Akquisitions- effekt |
Währungs- effekt |
Wachstum organisch |
Käse |
300.2 |
310.5 |
-3.3 % |
0.4 % |
-3.1 % |
-0.6 % |
Molkereiprodukte |
208.0 |
223.6 |
-7.0 % |
0.2 % |
-6.8 % |
-0.4 % |
Frischprodukte |
180.3 |
187.0 |
-3.5 % |
1.2 % |
-3.6 % |
-1.1 % |
Frischkäse |
49.7 |
47.9 |
3.8 % |
1.0 % |
-1.5 % |
4.3 % |
Pulver/Konzentrate |
24.0 |
22.6 |
6.3 % |
– |
-3.3 % |
9.6 % |
Übrige Produkte/Dienstleistungen |
58.3 |
56.9 |
2.6 % |
0.3 % |
-1.1 % |
3.4 % |
Total Americas |
820.5 |
848.5 |
-3.3 % |
0.5 % |
-3.9 % |
0.1 % |
Die Division Americas umfasst die Emmi Gruppengesellschaften in den USA, Brasilien, Spanien, Chile, Tunesien, Mexiko und Kanada.
Der Umsatz in der Division Americas sank im ersten Halbjahr 2024 um 3.3 % von CHF 848.5 Millionen auf CHF 820.5 Millionen. Nach Berücksichtigung von netto negativen Währungseffekten und dem leicht positiven Akquisitionseffekt aus dem Erwerb von Verde Campo in Brasilien resultierte ein verhaltenes organisches Wachstum von nur 0.1 %. Dieses liegt im ersten Halbjahr 2024 damit unter der eigenen Prognose für das Gesamtjahr (2 % bis 4 %). Die primär milchpreisbedingt leicht negativen Preiseffekte, ein auf Milchknappheit zurückzuführender Umsatzrückgang in Tunesien sowie der im ersten Halbjahr erwartete Volumenrückgang im Dessertgeschäft in den USA bremsten das Divisionswachstum massgeblich. Als Wachstumstreiber konnten sich hingegen Brasilien, Chile, die kalifornische Darey Brands sowie das Handelsgeschäft von Mexideli auszeichnen. Der Anteil der Division Americas am Konzernumsatz beträgt 40.7 % (Vorjahr: 40.3 %).
Im Segment Käse betrug der Umsatz CHF 300.2 Millionen verglichen mit CHF 310.5 Millionen in der Vorjahresperiode. Nach Berücksichtigung von negativen Währungs- und leicht positiven Akquisitionseffekten resultierte ein organischer Umsatzrückgang von 0.6 %. Tiefere Umsätze mit lokal hergestelltem Käse in Chile und in den USA hemmten die Umsatzentwicklung in diesem Segment. Hingegen positiv ist die Umsatzentwicklung in den USA und Kanada mit aus der Schweiz importiertem Käse sowie in Brasilien mit lokal hergestelltem Käse.
Der Umsatzrückgang bei den Molkereiprodukten von CHF 223.6 Millionen auf CHF 208.0 Millionen betrug 7.0 % und ist in der Substanz auf negative Währungseffekte zurückzuführen. Aus organischer Sicht resultierte nur ein geringer Umsatzrückgang von 0.4 %, welcher in erster Linie durch die andauernde Rohmilchknappheit in Tunesien bedingt ist. Auch tiefere Milchpreise in Spanien hemmten die Umsatzentwicklung in diesem Segment. Positive Wachstumsimpulse kamen hingegen aus Chile mit Kuhmilch der Marke Surlat und von Darey Brands in Kalifornien mit Ziegenmilch der Marke Meyenberg.
Der Umsatz mit Frischprodukten sank von CHF 187.0 Millionen in der Vorjahresperiode auf CHF 180.3 Millionen, was einem Umsatzrückgang von insgesamt 3.5 % entspricht. Der organische Umsatzrückgang von 1.1 % betrifft primär den Volumenrückgang im Dessertgeschäft in den USA, welcher aufgrund von Portfolioentscheidungen allerdings erwartungsgemäss ausfiel und die Umsatzentwicklung im zweiten Halbjahr nicht mehr belasten wird. Einen positiven Beitrag in diesem Segment leisteten Brasilien mit Jogurts, Tunesien mit Jogurts und Desserts sowie Darey Brands in Kalifornien mit Ziegenmilchjogurts. Ebenfalls ein deutliches Wachstum verzeichnete Spanien mit Emmi Caffè Latte.
Die weiteren Segmente sind für die Division gemessen am Umsatz zwar von geringerer Bedeutung, generierten aber alle einzeln und somit auch für die Division als Ganzes ein organisches Umsatzwachstum. Das organische Wachstum von 4.3 % im Segment Frischkäse ist auf höhere Umsätze mit Mozzarella in Brasilien, Frischkäse der Marke Green Valley in Kalifornien und auf das Handelsgeschäft in Mexiko zurückzuführen. Im Segment Pulver/Konzentrate sind höhere Umsätze mit Milchpulver in Brasilen für das organische Wachstum von 9.6 % verantwortlich. Und bei den Übrigen Produkten/Dienstleistungen ist wiederum das Handelsgeschäft in Mexiko der primäre Wachstumstreiber.
in CHF Millionen |
Umsatz 1. HJ 2024 |
Umsatz 1. HJ 2023 |
Differenz 2024/2023 |
Akquisitions- effekt |
Währungs- effekt |
Wachstum organisch |
Frischprodukte |
171.6 |
178.0 |
-3.6 % |
-3.4 % |
-2.0 % |
1.8 % |
Käse |
52.7 |
54.2 |
-2.9 % |
-1.4 % |
-2.3 % |
0.8 % |
Frischkäse |
24.3 |
23.6 |
3.4 % |
-0.6 % |
-2.5 % |
6.5 % |
Pulver/Konzentrate |
18.6 |
16.2 |
14.5 % |
-0.4 % |
-2.9 % |
17.8 % |
Molkereiprodukte |
3.2 |
47.2 |
-93.3 % |
-92.1 % |
-0.2 % |
-1.0 % |
Übrige Produkte/Dienstleistungen |
15.7 |
18.5 |
-15.5 % |
-8.8 % |
-2.1 % |
-4.6 % |
Total Europa |
286.1 |
337.7 |
-15.3 % |
-15.4 % |
-1.9 % |
2.0 % |
Die Division Europa umfasst die Emmi Gruppengesellschaften in Italien, den Niederlanden, Grossbritannien, Frankreich, Deutschland und Österreich.
Im ersten Halbjahr 2024 belief sich der Umsatz in der Division Europa auf CHF 286.1 Millionen. Gegenüber CHF 337.7 Millionen in der Vorjahresperiode bedeutet dies einen Umsatzrückgang von 15.3 %, welcher vollständig den Devestitionseffekt aus dem Verkauf der Gläsernen Molkerei betrifft. Unter Ausschluss von Akquisitions- und Währungseffekten resultierte aus organischer Sicht ein Wachstum von 2.0 %, das damit über der eigenen Erwartung für das Gesamtjahr (0 % bis 1 %) liegt. Erfreulich ist, dass Emmi Caffè Latte trotz dem herausfordernden Umfeld den Wachstumspfad fortsetzen konnte. Daneben verzeichneten auch das Dessertgeschäft in Italien, das Exportgeschäft mit Käse aus der Schweiz und das Ziegenmilchpulvergeschäft in den Niederlanden positive Wachstumsimpulse. Der Anteil der Division Europa am Konzernumsatz beträgt 14.2 % (Vorjahr: 16.1 %).
Bei den Frischprodukten betrug der Umsatz CHF 171.6 Millionen, was einem Rückgang von 3.6 % entspricht. Bereinigt um negative Akquisitions- und Währungseffekte resultierte jedoch ein organisches Wachstum von 1.8 %. Den bedeutendsten Wachstumsbeitrag leistete dabei die Gesellschaft in Grossbritannien. Einerseits verzeichnete Emmi Caffè Latte ein deutliches Umsatzplus, andererseits stiegen auch die Jogurtumsätze der Marke Onken. Ein weiterer positiver Beitrag zum Divisionswachstum in diesem Segment entfällt auf die Dessertspezialitäten aus Italien.
Im Segment Käse betrug der Umsatz CHF 52.7 Millionen verglichen mit CHF 54.2 Millionen in der Vorjahresperiode. Der Umsatzrückgang von 2.9 % entspricht nach Berücksichtigung von negativen Akquisitions- und Währungseffekten einem organischen Wachstum von 0.8 %. Eine erfreuliche Umsatzsteigerung entfällt dabei auf die Käsespezialitäten der Marke Kaltbach, welche vor allem in Deutschland, aber auch in den Niederlanden substanziell zulegen konnten. Gleichzeitig waren aber in diesen Ländern die Umsätze mit traditionellen Sortenkäse ein umsatzhemmender Faktor.
Im Segment Frischkäse betrug der Umsatz CHF 24.3 Millionen gegenüber CHF 23.6 Millionen in der Vorjahresperiode. Das Wachstum von 3.4 % beziehungsweise organisch von 6.5 % ist auf die gute Entwicklung der Umsätze mit Ziegenmilchfrischkäse aus den Niederlanden zurückzuführen.
Der mit Pulver/Konzentraten erwirtschaftete Umsatz stieg um 14.5 % auf CHF 18.6 Millionen gegenüber CHF 16.2 Millionen in der Vorjahresperiode. Das organische Wachstum von 17.8 % betrifft die gestiegenen Umsätze mit Ziegenmilchpulver aus den Niederlanden.
Der Umsatz im Segment Molkereiprodukte sank aufgrund des Devestitionseffektes aus dem Verkauf der Gläsernen Molkerei und ist für die Division Europa nicht mehr von wesentlicher Bedeutung. Im Segment Übrige Produkte/Dienstleistungen erwirtschaftete die Division Europa einen Umsatz von CHF 15.7 Millionen verglichen mit CHF 18.5 Millionen in der Vorjahresperiode. Der organische Umsatzrückgang von 4.6 % betrifft vor allem das Geschäft mit biologischen pflanzenbasierten Milchalternativen, welche in einem hart umkämpften Markt Einbussen erlitten haben.
in CHF Millionen |
Umsatz 1. HJ 2024 |
Umsatz 1. HJ 2023 |
Differenz 2024/2023 |
Akquisitions- effekt |
Wachstum organisch |
Käse |
26.8 |
28.2 |
-5.1 % |
– |
-5.1 % |
Frischprodukte |
20.3 |
17.5 |
15.6 % |
4.8 % |
10.8 % |
Pulver/Konzentrate |
7.6 |
13.9 |
-45.3 % |
– |
-45.3 % |
Molkereiprodukte |
0.4 |
0.5 |
-28.5 % |
9.6 % |
-38.1 % |
Frischkäse |
0.2 |
– |
n/a |
n/a |
n/a |
Übrige Produkte/Dienstleistungen |
0.5 |
0.3 |
109.7 % |
382.5 % |
-272.8 % |
Total Global Trade |
55.8 |
60.4 |
-7.7 % |
3.3 % |
-11.0 % |
Die Division Global Trade beinhaltet primär Direktverkäufe aus der Schweiz an Kunden in Ländern, in denen Emmi keine eigenen Gesellschaften hat. Dazu gehören die asiatischen und osteuropäischen Märkte, die meisten südamerikanischen Länder und die Arabische Halbinsel. Der Anteil der Division Global Trade am Konzernumsatz beträgt 2.7 % (Vorjahr: 2.9 %).
In der Division Global Trade resultierte im ersten Halbjahr 2024 ein Umsatz von CHF 55.8 Millionen. Verglichen mit CHF 60.4 Millionen in der Vorjahresperiode kommt dies einem Umsatzrückgang von 7.7 % gleich. Bereinigt um den Akquisitionseffekt aus der Verschiebung von Distributionskanälen betrug der organische Umsatzrückgang gar 11.0 %. Da er jedoch primär Entlastungsexporte von Milchpulver und Käse betrifft, ist er aus Margensicht von untergeordneter Bedeutung.
Der organische Umsatzrückgang von 5.1 % im Segment Käse ist hauptsächlich auf tiefere Entlastungsexporte in Europa mit Emmentaler AOP zurückzuführen. Die Käseexporte in den asiatischen Raum konnten hingegen insgesamt zulegen. Im Segment Frischprodukte resultierte ein organisches Wachstum von 10.8 %, das vor allem auf die positive Entwicklung bei Jogurtdrinks in Nordeuropa sowie auf Jogurts im asiatischen Raum zurückzuführen ist. Der Rückgang von 45.3 % im Segment Pulver/Konzentrate widerspiegelt die tieferen Umsätze mit Entlastungsexporten von Magermilchpulver aus der Schweiz.
Der Bruttogewinn erhöhte sich im ersten Halbjahr 2024 trotz des tieferen Umsatzes um CHF 8.8 Millionen beziehungsweise 1.1 % auf CHF 784.2 Millionen (Vorjahr: CHF 775.4 Millionen). Dieser Anstieg ist auf die deutlich höhere Bruttogewinnmarge zurückzuführen, welche im Vorjahresvergleich von 36.9 % auf 38.9 % anstieg. Diese erfreuliche Entwicklung ist primär das Ergebnis von weiteren operativen Fortschritten bei verschiedenen ausländischen Gesellschaften, beispielsweise bei den Dessertgesellschaften in Italien und in den USA, den Gesellschaften der Kaiku Gruppe in Spanien, Chile und Tunesien sowie in Brasilien. Unterstützend wirkten zudem der Devestitionseffekt der Gläsernen Molkerei und die fortgeführten Massnahmen zur Produktivitätssteigerung sowie in der Beschaffung.
Der Betriebsaufwand stieg im Vorjahresvergleich um CHF 5.1 Millionen beziehungsweise 0.9 % auf CHF 588.7 Millionen (Vorjahr: CHF 583.6 Millionen). Aufgrund des insgesamt tieferen Umsatzes stieg der Betriebsaufwand im Verhältnis zum Umsatz auf 29.2 % (Vorjahr: 27.7 %). Der Hauptgrund für den Anstieg sind deutlich höhere Personalaufwendungen, welche rund zwei Drittel des Anstiegs im Verhältnis zum Umsatz ausmachen und somit rund die Hälfte des Margenzuwachses auf Stufe Bruttogewinnmarge im negativen Sinne kompensieren.
Der Personalaufwand erhöhte sich von CHF 289.7 Millionen in der Vorjahresperiode auf CHF 297.5 Millionen. Der Anstieg von CHF 7.8 Millionen ist ein Sekundäreffekt der hohen Inflationsraten der vergangenen Jahre, was sich aufgrund der Angleichung der Reallöhne vielerorts in höheren Lohnkosten niederschlug. Im Verhältnis zum Umsatz stieg der Personalaufwand auf 14.8 % gegenüber 13.7 % in der Vorjahresperiode, wobei der Vorjahreswert aufgrund des damals stark preisgetriebenen Umsatzwachstums entsprechend tief ausfiel.
Der Sonstige Betriebsaufwand betrug CHF 291.2 Millionen (Vorjahr: CHF 293.9 Millionen) und sank im Vorjahresvergleich um CHF 2.7 Millionen. Im Verhältnis zum Umsatz stieg dieser jedoch von 14.0 % in der Vorjahresperiode auf 14.4 %. Dieser Anstieg ist grösstenteils auf höhere Kosten für Marketing und Verkauf sowie Unterhalt und Reparaturen zurückzuführen. Weiterhin auf hohem Niveau bewegen sich die Energiekosten. Einen kompensierenden Effekt hatten hingegen die im Vorjahresvergleich tieferen Logistikkosten.
Die Anderen betrieblichen Erträge betrugen im ersten Halbjahr CHF 2.3 Millionen gegenüber CHF 3.1 Millionen in der Vorjahresperiode.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verzeichnete in der Berichtsperiode einen leichten Anstieg um CHF 2.9 Millionen auf CHF 197.8 Millionen (Vorjahr: CHF 194.9 Millionen). Die EBITDA-Marge belief sich auf 9.8 % gegenüber 9.3 % in der Vorjahresperiode. Dank der erfreulichen Zunahme der Bruttogewinnmarge konnte die EBITDA-Marge somit trotz überproportional gestiegenen Betriebsaufwendungen deutlich gesteigert werden.
Die Abschreibungen auf Sachanlagen verzeichneten eine Zunahme um CHF 1.6 Millionen von CHF 50.2 Millionen auf CHF 51.8 Millionen in der Berichtsperiode. Die Amortisationen auf immateriellen Anlagen sanken hingegen leicht von CHF 6.1 Millionen auf CHF 5.7 Millionen.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug CHF 140.3 Millionen und lag damit um CHF 1.8 Millionen beziehungsweise 1.3 % über dem EBIT der Vorjahresperiode (CHF 138.5 Millionen). Als Folge der beschriebenen Margenentwicklungen stieg erfreulicherweise auch die EBIT-Marge auf 7.0 % im ersten Halbjahr 2024 (Vorjahr: 6.6 %).
In der Berichtsperiode wie auch in der Vorjahresperiode waren keine Sondereffekte zu verzeichnen. Emmi verzichtet deshalb auf den Ausweis bereinigter Ergebnisse.
Beim Ergebnis von assoziierten Gesellschaften und Gemeinschaftsorganisationen resultierte im ersten Halbjahr 2024 ein Verlust von CHF 0.8 Millionen gegenüber einem Gewinn von CHF 0.9 Millionen in der Vorjahresperiode.
Das Finanzergebnis (Nettofinanzaufwand) sank gegenüber dem Vorjahr um CHF 4.6 Millionen auf CHF 7.4 Millionen (Vorjahr: CHF 12.0 Millionen). Die Verbesserung reflektiert sowohl die höheren Zinserträge als auch ein besseres Fremdwährungsergebnis.
Die Ertragssteuern betrugen in der Berichtsperiode CHF 19.8 Millionen im Vergleich zu CHF 21.0 Millionen in der Vorjahresperiode. Die für das Gesamtjahr 2024 erwartete Steuerquote beträgt damit 15.0 %.
Der Unternehmensgewinn inklusive Minderheitsanteile betrug CHF 112.2 Millionen gegenüber CHF 106.4 Millionen in der Vorjahresperiode.
Die Minderheitsanteile am Unternehmensgewinn betrugen CHF 7.9 Millionen und haben sich somit gegenüber dem Vorjahr um CHF 0.7 Millionen reduziert.
Nach Abzug der Minderheitsanteile resultiert ein Reingewinn von CHF 104.4 Millionen (Vorjahr: CHF 97.8 Millionen). Entsprechend stieg der Reingewinn um CHF 6.6 Millionen beziehungsweise 6.7 %. Die Reingewinnmarge belief sich auf erfreuliche 5.2 % (Vorjahr: 4.6 %) und der Reingewinn pro Aktie betrug für das erste Halbjahr 2024 CHF 19.51 (Vorjahr: CHF 18.28).
Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2024 erhöhte sich gegenüber dem Stand per 31. Dezember 2023 um 3.9 % beziehungsweise CHF 107.1 Millionen auf CHF 2’821.6 Millionen. Das operative Nettoumlaufvermögen betrug CHF 681.3 Millionen und stieg somit um CHF 28.2 Millionen beziehungsweise 4.3 % gegenüber dem 31. Dezember 2023. Das Anlagevermögen verzeichnete insgesamt eine leichte Zunahme um CHF 32.8 Millionen, was hauptsächlich auf den Akquisitionseffekt aus dem Erwerb von Verde Campo und auf einen positiven Fremdwährungseffekt zurückzuführen ist. Auf der Passivseite verzeichneten die kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten insgesamt eine leichte Abnahme. In Kombination mit dem höheren Bestand an flüssigen Mitteln resultierte eine Nettoverschuldung von CHF 281.8 Millionen per 30. Juni 2024 gegenüber CHF 298.3 Millionen per 31. Dezember 2023. Die Eigenkapitalquote lag per 30. Juni 2024 bei 51.8 % gegenüber leicht höheren 52.1 % per 31. Dezember 2023.
Der Geldzufluss aus der Betriebstätigkeit betrug CHF 179.3 Millionen und lag damit um CHF 11.5 Millionen über dem Vorjahreswert von CHF 167.8 Millionen. Die Entwicklung des Nettoumlaufvermögens hatte im ersten Halbjahr 2024 insgesamt einen positiven Effekt von CHF 2.6 Millionen gegenüber einem ebenfalls positiven Effekt von CHF 4.1 Millionen in der Vorjahresperiode. Die Investition in das operative Nettoumlaufvermögen fiel im Vorjahresvergleich um CHF 27.4 Millionen tiefer aus, was aber durch eine Erhöhung des übrigen Nettoumlaufvermögens ausgeglichen wurde. Während sich die bezahlten Zinsen im Rahmen des Vorjahres bewegten, lagen die bezahlten Steuern um CHF 12.4 Millionen unter dem Vorjahr und beeinflussten den Geldfluss aus der Betriebstätigkeit damit entsprechend positiv. Der Geldabfluss aus der Investitionstätigkeit lag mit CHF 68.3 Millionen um CHF 2.5 Millionen unter dem Vorjahreswert von CHF 70.8 Millionen. Die Investitionen in das Sachanlagevermögen sanken um CHF 10.9 Millionen und betrugen in der Berichtsperiode CHF 53.4 Millionen. Eine leichte Zunahme verzeichnete hingegen der Geldabfluss aus der Akquisitionstätigkeit, der CHF 11.0 Millionen betrug gegenüber tiefen CHF 3.3 Millionen in der Vorjahresperiode. Ohne Berücksichtigung des Geldflusses aus der Akquisitionstätigkeit resultierte damit ein Free Cashflow in der Höhe von CHF 122.0 Millionen gegenüber CHF 100.3 Millionen in der Vorjahresperiode. Der Geldabfluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf CHF 91.4 Millionen. Er ergab sich aus den Dividendenzahlungen an Aktionäre sowie Minderheitsaktionäre von insgesamt CHF 84.2 Millionen und dem Geldabfluss aus insgesamt tieferen Finanzverbindlichkeiten in der Höhe von CHF 7.2 Millionen. Im Vorjahr betrug der Geldabfluss aus der Finanzierungstätigkeit CHF 65.6 Millionen, wobei aus der Veränderung der Finanzverbindlichkeiten ein Geldzufluss von CHF 13.8 Millionen resultierte. Als Konsequenz der beschriebenen Geldflüsse stiegen die Flüssigen Mittel im Vergleich zum 31. Dezember 2023 um CHF 23.2 Millionen, von CHF 349.1 Millionen auf CHF 372.3 Millionen.
Der Ausblick auf das Gesamtjahr 2024 bleibt von einem unsicheren und herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld geprägt. Zwar haben sich die hohen Inflationsraten der vergangenen Jahre abgeflacht beziehungsweise grösstenteils stabilisiert. In vielen für Emmi relevanten Märkten hat sich die eingetrübte Konsumstimmung jedoch nur zaghaft erholt, was sich unter anderem durch die in den vergangenen Jahren in vielen Ländern gesunkenen Reallöhne erklären lässt. Beim Betriebsaufwand wird der Druck auf die Personalkosten daher weiterhin hoch bleiben. Auch die hohe Volatilität an den Beschaffungsmärkten und in den globalen Lieferketten dürfte anhalten, nicht zuletzt aufgrund bestehender und neuer geopolitischer Unsicherheiten.
Emmi wird deshalb weiterhin gewohnt diszipliniert und umsichtig agieren und dem Margendruck mit weiteren Effizienz- und Kosteneinsparungsinitiativen sowie der kontinuierlichen Portfoliotransformation entlang der strategischen Prioritäten begegnen. Bei Emmi sind wir der Überzeugung, dass höchste Qualität, starke Marken und innovative Konzepte gerade in Zeiten zurückhaltender Konsumstimmung von besonderer Bedeutung sind.
Bei der Umsatzentwicklung geht Emmi im zweiten Halbjahr trotz anhaltend volatilen Marktbedingungen von einer leicht höheren Wachstumsdynamik als im ersten Halbjahr aus. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Emmi auf Gruppenstufe daher unverändert ein organisches Wachstum von 1 % bis 2 %. Die Division Schweiz agiert in einem weiterhin wettbewerbsintensiven Markt mit einem von der Frankenstärke zusätzlich erhöhten Import- und Preisdruck. Nach dem milchpreisbedingten Umsatzrückgang im ersten Halbjahr wird die Milchpreiserhöhung per Juli des laufenden Jahres das Divisionswachstum im zweiten Halbjahr unterstützen. Emmi prognostiziert für die Division Schweiz daher unverändert ein organisches Umsatzwachstum zwischen 0 % bis 1 %. Im internationalen Geschäft erwartet Emmi in der Division Americas ein leicht tieferes organisches Wachstum von 1 % bis 3 % (bisher 2 % bis 4 %) und in der Division Europa ein leicht höheres organisches Wachstum von 2 % bis 3 % (bisher 0 % bis 1 %).
Emmi hält, ohne die Berücksichtigung möglicher Effekte aus der angekündigten Akquisition der Mademoiselle Desserts Gruppe, an ihren Ertragsprognosen fest und erwartet für das Gesamtjahr 2024 einen EBIT zwischen 295 Millionen bis 315 Millionen und eine Reingewinnmarge zwischen 5.0 % und 5.5 %. Die Auswirkung der beabsichtigten Akquisition der Mademoiselle Desserts Gruppe auf das Gesamtjahr 2024 kann aufgrund des noch nicht feststehenden Closing-Datums sowie der noch nicht hinreichend bestimmbaren Effekte aus der Kaufpreisallokation zurzeit noch nicht zuverlässig abgeschätzt werden.
An der Mittelfristprognose hält Emmi unverändert fest.