Anhang zum Halbjahresabschluss

Konsolidierungsgrundsätze

Grundlagen der Rechnungslegung

Der vorliegende konsolidierte Zwischenabschluss umfasst die nicht geprüften Halbjahresabschlüsse der Emmi AG und ihrer Tochtergesellschaften für die am 30. Juni 2024 beendete Berichtsperiode. Der konsolidierte Zwischenabschluss 2024 wurde in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 31 «Ergänzende Fachempfehlungen für kotierte Unternehmen» und den in der Konzernrechnung 2023 beschriebenen Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätzen, mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Anpassungen, erstellt.

Die Ertragssteuern werden basierend auf einer Schätzung des für das Gesamtjahr 2024 erwarteten Ertragssteuersatzes berechnet. Der konsolidierte Halbjahresabschluss sollte in Verbindung mit der für das am 31. Dezember 2023 beendete Geschäftsjahr erstellten Konzernrechnung gelesen werden, da er eine Aktualisierung des letzten vollständigen Abschlusses darstellt und entsprechend nicht alle Informationen und Offenlegungen, wie sie in der jährlichen Konzernrechnung verlangt werden, beinhaltet. Der konsolidierte Halbjahresabschluss wird in Schweizer Franken (CHF) dargestellt. Soweit nichts anderes vermerkt ist, werden alle Beträge in Tausend Schweizer Franken (TCHF) angegeben.

Der konsolidierte Zwischenabschluss wurde vom Verwaltungsrat der Emmi AG am 13. August 2024 genehmigt.

Erstanwendung neuer Swiss GAAP FER 28 «Zuwendungen der öffentlichen Hand»

Per 1. Januar 2024 ist der neue Swiss GAAP FER 28 «Zuwendungen der öffentlichen Hand» in Kraft getreten. Der Standard führt in erster Linie zu zusätzlichen Offenlegungen, hat jedoch keinen wesentlichen Einfluss auf die finanzielle Lage und das Ergebnis von Emmi.

Erstanwendung überarbeiteter Swiss GAAP FER 30 «Konzernrechnung»

Per 1. Januar 2024 ist der überarbeitete Swiss GAAP FER 30 «Konzernrechnung» in Kraft getreten. Da eine Bestimmung der kumulierten Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen pro Tochterorganisation, assoziierter Gesellschaft und konzerninternen Darlehen mit Eigenkapitalcharakter praktisch nicht durchführbar ist, hat Emmi in diesem Zusammenhang die Möglichkeit einer einmaligen Befreiung in Anspruch genommen. Alle kumulierten Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen wurden zum Zeitpunkt der Erstanwendung der überarbeiteten Fachempfehlung auf null gestellt, indem die per 1. Januar 2024 ausgewiesenen Fremdwährungsumrechnungsdifferenzen mit den einbehaltenen Gewinnen verrechnet wurden.

Zusätzlich wird der per Erwerbszeitpunkt mit dem Eigenkapital verrechnete Goodwill gemäss den Vorgaben des überarbeiteten Swiss GAAP FER 30 Ziffer 37 im Eigenkapitalnachweis neu als separate Komponente (Spalte) der Gewinnreserven ausgewiesen. Diese Anpassung erfolgte retrospektiv. Die angepassten Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze werden im nachfolgenden Abschnitt aufgeführt.

Neben diesen Anpassungen im Eigenkapitalnachweis hat die Erstanwendung des überarbeiteten Swiss GAAP FER 30 keinen wesentlichen Einfluss auf die finanzielle Lage und das Ergebnis von Emmi.

Anpassung der Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze

Aufgrund der Erstanwendung des neuen Swiss GAAP FER 28 «Zuwendungen der öffentlichen Hand» sowie des überarbeiteten Swiss GAAP FER 30 «Konzernrechnung» per 1. Januar 2024 wurden die Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze angepasst und werden nachfolgend beschrieben.

Konsolidierungsmethode

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Aktiven und Passiven sowie Aufwand und Ertrag werden bei den vollkonsolidierten Gesellschaften zu 100 % erfasst. Minderheitsanteile am konsolidierten Eigenkapital sowie am Ergebnis werden separat ausgewiesen. Alle konzerninternen Transaktionen und Beziehungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegenseitig verrechnet und eliminiert. Zwischengewinne auf solchen Transaktionen werden eliminiert.

Im Laufe des Jahres erworbene Gesellschaften und Betriebe werden ab dem Erwerbsdatum konsolidiert. Die bei einer Akquisition übernommenen Nettoaktiven werden per Erwerbsdatum zu aktuellen Werten neu bewertet. Das übernommene Anlagevermögen wird zu Bruttowerten erfasst.

Goodwill aus der Akquisition von Gesellschaften und Betrieben entspricht der Differenz zwischen dem Kaufpreis und den anteiligen, neu bewerteten Nettoaktiven des übernommenen Unternehmens. Dieser wird per Erwerbszeitpunkt mit den Gewinnreserven verrechnet. Im Anhang zur Konzernrechnung werden die Auswirkungen einer theoretischen Aktivierung und Amortisation des Goodwills respektive der theoretischen Passivierung und Auflösung des negativen Goodwills offengelegt. Bei einem schrittweisen Anteilserwerb wird der positive beziehungsweise negative Goodwill für jeden einzelnen Akquisitionsschritt gesondert ermittelt.

Bei Zukäufen von Minderheitsanteilen wird die Differenz zwischen Kaufpreis und dem proportionalen Buchwert der Minderheiten als Goodwill beziehungsweise negativer Goodwill mit den Gewinnreserven verrechnet.

Beim Erwerb von Anteilen an assoziierten Gesellschaften oder Gemeinschaftsorganisationen werden die Nettoaktiven per Erwerbszeitpunkt zu aktuellen Werten neu bewertet. Die Differenz zwischen Kaufpreis und neu bewertetem anteiligem Eigenkapital wird als Goodwill oder negativer Goodwill mit den Gewinnreserven verrechnet.

Im Laufe des Jahres veräusserte Gesellschaften und Betriebe werden ab dem Verkaufsdatum von der konsolidierten Jahresrechnung ausgeschlossen. Bei Veräusserung von Anteilen an vollkonsolidierten oder nach der Equity-Methode bilanzierten Gesellschaften wird ein zu einem früheren Zeitpunkt mit den Gewinnreserven verrechneter erworbener Goodwill zu den ursprünglichen Kosten erfolgswirksam bei der Berechnung des Gewinns beziehungsweise Verlusts aus dem Verkauf berücksichtigt.

Währungsumrechnung

Fremdwährungstransaktionen in Gruppengesellschaften

Die in den Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesell­schaften enthaltenen Fremd­währungs­transaktionen und -positionen­ werden wie folgt umgerechnet: Fremd­währungs­transaktionen werden zum Kurs des Trans­aktionstages (aktueller Kurs) in die Buchwährung umgerechnet. Am Jahresende werden monetäre Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten in fremder Währung zum Bilanzstichtagskurs erfolgswirksam verbucht. Fremdwährungsgewinne und -verluste aus der Bewertung von konzerninternen Darlehen mit Eigenkapitalcharakter werden im Eigenkapital erfasst.

Kursdifferenzen aus der Neubewertung von Anteilen an assoziierten Gesellschaften werden ebenfalls im Eigenkapital verbucht.

Umrechnung von zu konsolidierenden Jahresrechnungen

Die Konzernrechnung wird in Schweizer Franken dargestellt. Vermögenswerte und Verbindlichkeiten von Konzerngesellschaften mit abweichender Währung werden zu Jahresendkursen (Stichtagskursen), das Eigenkapital zu historischen Kursen, Erfolgsrechnung und Geldflussrechnung zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die dabei anfallenden Umrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral über das Eigenkapital verbucht.

Die für eine ausländische Gesellschaft im Eigenkapital kumulativ erfassten Fremdwährungsdifferenzen aus Umrechnung der Jahresrechnung und konzerninternen Darlehen mit Eigenkapitalcharakter werden bei einem Verkauf der Gesellschaft beziehungsweise bei einem Verlust der Kontrolle oder des massgeblichen Einflusses ausgebucht und in der Erfolgsrechnung als Teil des Veräusserungsgewinns oder -verlusts ausgewiesen.

Bewertungsgrundsätze

Zuwendungen der öffentlichen Hand

Vermögenswertbezogene Zuwendungen der öffentlichen Hand werden vom Buchwert der Vermögenswerte abgezogen, sobald eine angemessene Sicherheit darüber besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und der Wert verlässlich schätzbar ist. Die Zuwendungen wirken sich entsprechend linear über die erwartete Nutzungsdauer der betreffenden Vermögenswerte in der Erfolgsrechnung aus. Erfolgsbezogene Zuwendungen werden in derselben Periode als Minderung der entsprechenden Aufwendungen für deren Kompensation sie gewährt werden verbucht.

Veränderungen im Konsolidierungskreis oder Kapitalanteil

Trop Frutas do Brasil Ltda., Brasilien

Am 31. Mai 2024 hat Laticínios Porto Alegre Indústria e Comércio S.A. (LPA), eine Emmi Tochtergesellschaft mit Sitz in Ponte Nova, Brasilien, 70 % der Anteile an Trop Frutas do Brasil Ltda. (Verde Campo), Brasilien, akquiriert. Emmi, die 70 % der Aktien von LPA hält, ist folglich zu 49 % an Verde Campo beteiligt. Verde Campo ist mit ihren innovationsstarken und gesunden Milchprodukten wie Jogurts und Milchgetränken mit hochwertigem Protein basierend auf natürlicher Molke in Brasilien gut etabliert. Verde Campo erzielte 2023 einen Nettoumsatz von BRL 301 Millionen (ca. CHF 54 Millionen) und beschäftigt rund 550 Mitarbeitende. Die im vorliegenden Halbjahresabschluss berücksichtigte Kaufpreisallokation ist zu diesem Zeitpunkt provisorisch. Die erworbene Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 2024 bis zum Erwerbszeitpunkt einen Nettoumsatz von BRL 128 Millionen (ca. CHF 23 Millionen) und trug seit der Konzernzugehörigkeit per 31. Mai 2024 mit BRL 25 Millionen (ca. CHF 4 Millionen) zum Konzernumsatz bei.

Comalca 2000, S.A. de C.V. und Comalca Gourmet, S.A. de C.V., Mexiko

Am 11. Juni 2024 hat die Mexideli 2000 Holding S.A. de C.V., an der Emmi 51 % der Anteile hält, ihre Beteiligungen an der Comalca 2000, S.A. de C.V. und der Comalca Gourmet, S.A. de C.V. jeweils von 90 % auf 100 % erhöht. Dadurch erhöhte sich für Emmi auch der Anteil der vollständig von der Comalca Gourmet, S.A. de C.V. gehaltenen Alimentos Finos del Sureste, S.A. de C.V.

Indulgent Moments SAS, Frankreich

Am 27. Juni 2024 wurde die Indulgent Moments SAS gegründet.

Veränderungen im Geschäftsjahr 2023

Hinsichtlich der Veränderungen im Konsolidierungskreis des Geschäftsjahres 2023 verweisen wir auf die Konzernrechnung 2023.

Eventualverbindlichkeiten

Emmi ist im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit in Rechtsstreitigkeiten involviert. Obwohl der Ausgang der Rechtsfälle zum heutigen Zeitpunkt nicht abschliessend vorausgesagt werden kann, geht Emmi davon aus, dass keine dieser Rechtsstreitigkeiten wesentliche negativen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit beziehungsweise auf die Finanzlage hat. Erwartete Zahlungsausgänge sind entsprechend zurückgestellt.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Mademoiselle Desserts Gruppe, Frankreich

Am 5. Juli 2024 ist Emmi eine Put-Optionsvereinbarung für die beabsichtigte Übernahme der führenden französischen, auf innovative Premium-Patisserie spezialisierten Mademoiselle Desserts Gruppe eingegangen. Diese Transaktion würde es der Emmi Gruppe ermöglichen, ihre Marktpräsenz in der Premium-Desserts-Kategorie im Rahmen ihrer bewährten Strategie und fokussierten Internationalisierung auszuweiten. Mademoiselle Desserts erzielte im Geschäftsjahr 2023 mit rund 2’000 Mitarbeitenden einen Jahresumsatz von rund EUR 420 Millionen.

Die Konsultation der jeweiligen Arbeitnehmervertretungen von Mademoiselle Desserts wurde im Juli erfolgreich abgeschlossen und der Aktienkaufvertrag am 25. Juli 2024 unterzeichnet. Der Vollzug der Transaktion steht unter Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Wettbewerbs- und Aufsichtsbehörden.

Hale GmbH und Leeb Biomilch GmbH, Österreich

Am 31. Juli 2024 hat Emmi ihre Beteiligungen an der Hale GmbH und an der Leeb Biomilch GmbH von jeweils 92 % auf 100 % erhöht.

Nach dem Bilanzstichtag und bis zur Verabschiedung des konsolidierten Zwischenabschlusses durch den Verwaltungsrat der Emmi AG am 13. August 2024 sind keine anderen wesentlichen Ereignisse eingetreten, welche die Aussagefähigkeit der Halbjahresrechnung 2024 beeinträchtigen könnten.

Währungsumrechnungskurse in CHF

 

1. Halbjahr Durchschnittskurse

Endkurse

 

2024

2023

30.6.2024

31.12.2023

1 BRL

0.17

0.18

0.16

0.17

1 CAD

0.65

0.67

0.66

0.63

1 EUR

0.96

0.97

0.96

0.93

1 GBP

1.12

1.12

1.14

1.07

1 MXN

0.05

0.05

0.05

0.05

1 TND

0.29

0.29

0.29

0.27

1 USD

0.89

0.90

0.90

0.84

100 CLP

0.09

0.11

0.10

0.10