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ERLÄUTERUNGEN ZUM HALBJAHRESERGEBNIS

Erläuterungen zum Halbjahresergebnis

Gutes organisches Umsatzwachstum dank erfreulicher und breit abgestützter Entwicklung im internationalen Geschäft

Emmi erzielte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2021 einen Umsatz von CHF 1’883.6 Millionen gegenüber CHF 1’773.5 Millionen in der Vorjahresperiode. Dies entspricht einem Wachstum von 6.2 %. Bereinigt um insgesamt positive Akquisitionseffekte von 3.2 % und netto negative Währungseffekte von 0.7 % resultierte ein organisches Wachstum von 3.7 %. Dieses liegt über der eigenen Prognose für das Gesamtjahr (1 % bis 2 %) und ist trotz der negativ von der Corona-Krise beeinflussten Vorjahresperiode im internationalen Geschäft als starker Leistungsausweis einzuschätzen.

Das erste Halbjahr war einerseits gekennzeichnet durch eine breite Erholung der Umsätze in den internationalen Divisionen, welche in der Vorjahresperiode coronabedingt teilweise erhebliche Einbussen verkraften mussten. Andererseits normalisierten sich erwartungsgemäss die Umsätze im Schweizer Geschäft im Vergleich zur coronabedingt ausserordentlich starken Vorjahresperiode (organisches Wachstum von 3.8 %), so dass in der Division Schweiz letztlich ein organischer Umsatzrückgang von 3.3 % resultierte. Der Effekt aus dem Rückgang im Detailhandel wurde dabei noch verstärkt durch weitere Einbussen im Food Service-Geschäft aufgrund von im Vergleich zur Vorjahresperiode stärkeren Einschränkungen im Gastronomiebereich. Umgekehrt präsentiert sich die Entwicklung in den internationalen Divisionen. Bei der Division Americas resultierte ein hohes organisches Wachstum von 11.9 % (Vorjahr: -1.0 %). Nebst den Wachstumsmärkten Brasilien, Tunesien, Chile und Mexiko war insbesondere die Erholung der Gesellschaften in den USA für diese positive Entwicklung verantwortlich. Die Division Europa verzeichnete ein ebenfalls hohes organisches Wachstum von 4.9 % (Vorjahr: 2.1 %). Dieses wird nebst einem erfreulichen Wachstum bei Emmi Caffè Latte und Kaltbach-Käse insbesondere von den Dessertgesellschaften in Italien getragen, deren Umsatz im Vorjahr ebenfalls durch die Corona-Krise negativ beeinflusst wurde.

Einer sehr erfolgreichen Entwicklung im ersten Halbjahr erfreuten sich auch die strategischen Markenkonzepte. Emmi Caffè Latte konnte den Wachstumspfad der Vorjahre unbeirrt fortsetzen und in allen Märkten ein deutliches Wachstum verzeichnen. Ebenfalls eine erfreuliche Entwicklung in sämtlichen Märkten konnten Kaltbach-Käse sowie die italienischen Dessertspezialitäten ausweisen.

Die Akquisitionseffekte sind auf die folgenden Faktoren zurückzuführen:

Positiver Einfluss:

  • Akquisition der Chäs Hütte Zollikon GmbH (Schweiz, 29. Juli 2020)
  • Akquisition der Emmi Dessert USA (vormals Indulge Desserts Gruppe, USA, 6. Oktober 2020)

Negativer Einfluss:

  • Verkauf der Lácteos Caprinos S.A. (Spanien, 18. Dezember 2020)

Interne Verschiebungen von Distributionskanälen einzelner Kunden führten zudem zu Akquisitions- beziehungsweise Devestitionseffekten in den Divisionen Americas und Europa. Auf die Gruppe hatten diese Verschiebungen zwischen einzelnen Divisionen jedoch keinen Einfluss.

Im Folgenden werden die Entwicklungen in den Divisionen Schweiz, Americas, Europa und Global Trade erläutert.

Umsatzentwicklung Schweiz

in CHF Millionen

Umsatz 1. HJ 2021

Umsatz 1. HJ 2020

Differenz 2021/2020

Akquisitions- effekt

Wachstum organisch

Molkereiprodukte

330.2

343.1

-3.8 %

-3.8 %

Käse

189.2

199.7

-5.2 %

-5.2 %

Frischprodukte

172.4

172.0

0.2 %

0.2 %

Frischkäse

53.0

55.3

-4.1 %

-4.1 %

Pulver/Konzentrate

26.8

31.6

-15.2 %

-15.2 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

30.2

27.1

11.4 %

1.1 %

10.3 %

Total Schweiz

801.8

828.8

-3.3 %

0.0 %

-3.3 %

Die Division Schweiz erwirtschaftete einen Nettoumsatz von CHF 801.8 Millionen (Vorjahr: CHF 828.8 Millionen), was einem organischen Rückgang von 3.3 % gleichkommt. Dieser Rückgang resultierte primär aus dem aussergewöhnlich hohen organischen Wachstum in der Vorjahresperiode (3.8 %) und liegt per Halbjahr erwartungsgemäss unter der von Emmi für das Gesamtjahr veröffentlichten Prognose von -1 % bis -2 %. Die Hauptgründe für den Rückgang sind das Detailhandelsgeschäft, welches gegenüber dem ausserordentlichen Vorjahr mit Hamsterkäufen und Grenzschliessungen erwartungsgemäss deutlich einbüsste, aber auch die teilweise geschlossene Gastronomie. Die negativen Auswirkungen daraus sind insbesondere in den umsatzmässig grössten Segmenten Molkereiprodukte und Käse sichtbar. Positive Effekte resultierten hingegen aus der allgemeinen Milchpreiserhöhung im aktuellen Jahr sowie der Entwicklung bei Marken- und Spezialitätenkonzepten insbesondere dem anhaltenden Wachstum von Emmi Caffè Latte. Der Anteil der Division Schweiz am Konzernumsatz beträgt 42.5 % (Vorjahr: 46.7 %).

Der Umsatz mit Molkereiprodukten (Milch, Rahm, Butter) sank im ersten Halbjahr 2021 von CHF 343.1 Millionen auf CHF 330.2 Millionen. Im Vergleich zur Vorjahresperiode resultierte somit ein deutlicher organischer Rückgang von 3.8 %. Wesentlich tiefere Absatzmengen im Detailhandel mit Milch, Rahm und Butter im Vergleich zu rekordhohen Umsätzen im Vorjahr in Kombination mit negativen Effekten aus der während mehreren Monaten geschlossenen Gastronomie sind die Hauptgründe für den starken Rückgang.

Ebenfalls einen deutlichen organischen Rückgang von 5.2 % verzeichnete das Segment Käse, wo der Umsatz von CHF 199.7 Millionen auf CHF 189.2 Millionen sank. Dieser Rückgang betrifft primär traditionelle Sortenkäse im Detailhandelsgeschäft, welche im Vorjahr ein aussergewöhnlich hohes Wachstum verzeichnet hatten. Ebenso hemmten die abermals gestiegenen Käseimporte die Umsatzentwicklung in diesem Segment. Trotz der insgesamt negativen Entwicklung des Segments Käse ist es erfreulich, dass Emmi Spezialitätenkäse wie Kaltbach, Luzerner Rahmkäse und Le Petit Chevrier auch unter schwierigen Bedingungen weiter wachsen konnten.

Bei den Frischprodukten konnte mit dem Anstieg von CHF 172.0 Millionen auf CHF 172.4 Millionen entgegen dem allgemeinen Trend gar ein leichtes organisches Wachstum von 0.2 % erzielt werden. Während bei den Umsätzen mit Jogurts (vor allem Eigenmarken des Handels) ein Rückgang resultierte, verzeichnete insbesondere Emmi Caffè Latte erneut ein starkes Wachstum.

Der Umsatz mit Frischkäse sank von CHF 55.3 Millionen auf CHF 53.0 Millionen. Das entspricht einem organischen Rückgang von 4.1 %, was wiederum auf die rückläufigen Umsätze im Detailhandel, insbesondere mit Quark und Mozzarella, zurückzuführen ist.

Das Segment Pulver/Konzentrate erwirtschaftete einen Umsatz von CHF 26.8 Millionen gegenüber CHF 31.6 Millionen in der Vorjahresperiode. Dies entspricht einer Einbusse von 15.2 %, welches die tieferen Absatzmengen von Milchpulver an Industriekunden widerspiegelt. 

Bei den Übrigen Produkten/Dienstleistungen wuchs der Umsatz organisch um 10.3% von CHF 27.1 Millionen auf CHF 30.2 Millionen. Dieses Wachstum betrifft primär die gestiegenen Umsätze mit veganen Produkten wie Beleaf oder Emmi Caffè Drink.

Umsatzentwicklung Americas

in CHF Millionen

Umsatz 1. HJ 2021

Umsatz 1. HJ 2020

Differenz 2021/2020

Akquisitions- effekt

Währungs- effekt

Wachstum organisch

Käse

269.9

235.1

14.8 %

-4.1 %

18.9 %

Molkereiprodukte

188.5

175.0

7.7 %

-2.1 %

9.8 %

Frischprodukte

160.8

96.6

66.4 %

63.9 %

-3.0 %

5.5 %

Frischkäse

32.9

30.8

6.6 %

-14.8 %

21.4 %

Pulver/Konzentrate

12.5

11.0

14.1 %

-16.9 %

31.0 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

44.9

50.1

-10.4 %

0.2 %

-10.6 %

Total Americas

709.5

598.6

18.5 %

10.3 %

-3.7 %

11.9 %

Die Division Americas umfasst die Emmi Gruppengesellschaften in den USA, Chile, Spanien (ohne Lácteos Caprinos), Tunesien, Brasilien, Frankreich, Mexiko und Kanada.

In der Division Americas stieg der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 von CHF 598.6 Millionen auf CHF 709.5 Millionen. Das Wachstum von insgesamt 18.5 % gegenüber der Vorjahresperiode ist einerseits auf die Akquisition der Emmi Dessert USA und andererseits auf das hohe organische Wachstum von 11.9 % zurückzuführen. Dieses übertraf die eigene Prognose für das Gesamtjahr von 4 % bis 6 % im ersten Halbjahr deutlich. Nebst den Wachstumsmärkten Brasilien, Tunesien, Chile und Mexiko war insbesondere die Erholung der Gesellschaften in den USA, welche im Vorjahr aufgrund der coronabedingten Massnahmen im Food Service-Bereich einen deutlich Einbruch erlitten, für das hohe organische Wachstum verantwortlich. Der Anteil der Division Americas am Konzernumsatz beträgt 37.7 % (Vorjahr: 33.8 %).

Der Umsatz im Segment Käse betrug CHF 269.9 Millionen verglichen mit CHF 235.1 Millionen in der Vorjahresperiode, was einem Zuwachs von insgesamt 14.8 % entspricht. Bereinigt um die negativen Währungseffekte resultierte ein hohes organisches Wachstum von 18.9 %. Dieser Anstieg betraf vor allem lokal hergestellten Käse in den USA, wo der Absatz im Vorjahr aufgrund geschlossener Verkaufslokale, Käsetheken und Restaurants vorübergehend eingebrochen war. Ebenfalls konnte in Chile und Brasilien ein Wachstum mit lokal hergestelltem Käse verzeichnet werden. Zudem erholten sich die Umsätze mit importiertem Käse in Frankreich und Mexiko nach den coronabedingten Rückschlägen im Vorjahr. Erfreulicherweise konnten in den USA und in Kanada auch die Umsätze mit aus der Schweiz importiertem Käse gesteigert werden.

Bei den Molkereiprodukten stieg der Umsatz insgesamt um 7.7 % von CHF 175.0 Millionen auf CHF 188.5 Millionen. Nach Berücksichtigung der negativen Währungseffekte resultierte ein deutliches organisches Wachstum von 9.8 %. Dieses war primär eine Folge der positiven Preisentwicklung sowie der nachlassenden Milchknappheit in Tunesien, die in der Vergangenheit den limitierenden Faktor für das Wachstum darstellte.

Der Umsatz mit Frischprodukten verzeichnete einen signifikanten Anstieg um 66.4 % von CHF 96.6 Millionen auf CHF 160.8 Millionen, was in erster Linie auf den Akquisitionseffekt der Emmi Dessert USA zurückzuführen ist. Nach Berücksichtigung von Akquisitions- und Währungseffekten resultierte ein organisches Wachstum von 5.5 %. Einen substanziellen, positiven Beitrag dazu leisteten insbesondere Jogurts und Jogurt-Drinks in Brasilien, italienische Dessertspezialitäten in Frankreich sowie Emmi Caffè Latte in Spanien.

Die Umsätze in den Segmenten Frischkäse und Pulver/Konzentrate sind mit CHF 32.9 Millionen respektive CHF 12.5 Millionen für die Division zwar von geringerer Bedeutung, verzeichneten mit 21.4 % beziehungsweise 31.0 % jedoch ein hohes organisches Wachstum. Die Umsatzzuwächse sind in beiden Segmenten hauptsächlich auf Brasilien zurückzuführen.

Bei den Übrigen Produkten/Dienstleistungen wurde ein Umsatz von CHF 44.9 Millionen erwirtschaftet, was einem Rückgang von 10.4 % (organisch 10.6 %) entspricht. Dieser betrifft primär das Geschäft mit Importlizenzen in den USA.

Umsatzentwicklung Europa

in CHF Millionen

Umsatz 1. HJ 2021

Umsatz 1. HJ 2020

Differenz 2021/2020

Akquisitions- effekt

Währungs- effekt

Wachstum organisch

Frischprodukte

150.7

133.5

12.9 %

-1.5 %

3.3 %

11.1 %

Käse

57.7

54.2

6.5 %

3.0 %

3.5 %

Molkereiprodukte

46.4

49.1

-5.3 %

-1.5 %

2.7 %

-6.5 %

Pulver/Konzentrate

19.8

23.9

-17.4 %

2.3 %

-19.7 %

Frischkäse

18.2

19.1

-5.0 %

-9.9 %

2.6 %

2.3 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

17.6

12.1

45.6 %

4.1 %

41.5 %

Total Europa

310.4

291.9

6.3 %

-1.6 %

3.0 %

4.9 %

Die Division Europa umfasst die Emmi Gruppengesellschaften in Deutschland, Italien, Niederlande, Grossbritannien, Österreich sowie Lácteos Caprinos in Spanien (Verkauf am 18. Dezember 2020).

Im ersten Halbjahr 2021 belief sich der Umsatz in der Division Europa auf CHF 310.4 Millionen gegenüber CHF 291.9 Millionen in der Vorjahresperiode. Folglich resultierte ein Wachstum von insgesamt 6.3 %. Unter Ausschluss von Akquisitions- und Währungseffekten ergibt dies ein organisches Wachstum von 4.9 %, was per Halbjahr über der eigenen Erwartung für das Gesamtjahr (1 % bis 3 %) liegt. Das starke Wachstum bei den Frischprodukten und veganen Produkten (Übrige Produkte/Dienstleistungen) wurde durch die negative Entwicklung der Segmente Molkereiprodukte und Pulver/Konzentrate abgeschwächt. Der Anteil der Division Europa am Konzernumsatz beträgt 16.5 % (Vorjahr: 16.4 %).

Bei den Frischprodukten resultierte ein Umsatz von CHF 150.7 Millionen, was einem Wachstum von 12.9 % entspricht. Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte resultierte ein hohes organisches Wachstum von 11.1 %. Der Hauptteil des Wachstums stammt von den Dessertgesellschaften in Italien, welche nach den coronabedingten Einbussen im Vorjahr in allen Märkten deutlich zulegen konnten. Einen ebenfalls wesentlichen positiven Beitrag zum organischen Wachstum leistete Emmi Caffè Latte in den Märkten Grossbritannien, Deutschland, Österreich und Belgien.

Im Segment Käse betrug der Umsatz CHF 57.7 Millionen verglichen mit CHF 54.2 Millionen in der Vorjahresperiode. Ohne die positiven Währungseffekte resultierte ein organisches Wachstum von 3.5 %. Dieses Wachstum beruht in erster Linie auf der guten Entwicklung von Kaltbach-Käse, welcher sich einer steigenden Beliebtheit in allen europäischen Märkten erfreut.

Der Umsatz im Segment Molkereiprodukte sank um 5.3 % von CHF 49.1 Millionen im Vorjahr auf CHF 46.4 Millionen. Organisch belief sich der Umsatzrückgang gar auf 6.5 %. Während Bio-Molkereiprodukte der Gläsernen Molkerei in Deutschland im Vorjahr coronabedingt starke Zuwächse verzeichneten, pendelte sich deren Absatz im ersten Halbjahr 2021 wieder auf einem Vorkrisenniveau ein.

Der mit Pulver/Konzentraten erwirtschaftete Umsatz sank deutlich von CHF 23.9 Millionen auf CHF 19.8 Millionen. Die Einbusse von 17.4 % respektive organisch von 19.7 % ist hauptsächlich auf tiefere Umsätze mit Ziegenmilchpulver in den Niederlanden zurückzuführen, wo Herausforderungen in der Übersee-Logistik die Umsatzentwicklung negativ beeinflussten.

Im Segment Frischkäse betrug der Umsatz CHF 18.2 Millionen gegenüber CHF 19.1 Millionen im Vorjahr, was einer Abnahme von 5.0 % gleichkommt. Angepasst um Akquisitions- und Währungseffekte resultierte ein organisches Wachstum von 2.3 %. Nach dem Einbruch im Vorjahr (hoher Umsatzanteil Food Service) bedeutet dies eine teilweise Erholung der Umsätze mit Ziegenfrischkäse bei Bettinehoeve in den Niederlanden.

Im Segment Übrige Produkte/Dienstleistungen erwirtschaftete die Division Europa einen Umsatz von CHF 17.6 Millionen gegenüber CHF 12.1 Millionen im Vorjahr. Das organische Wachstum von 41.5 % stammt primär von steigenden Umsätzen mit veganen Produkten aus Österreich.

Umsatzentwicklung Global Trade

in CHF Millionen

Umsatz 1. HJ 2021

Umsatz 1. HJ 2020

Differenz 2021/2020

Akquisitions- effekt

Wachstum organisch

Käse

25.4

21.5

18.2 %

18.2 %

Frischprodukte

17.7

18.9

-6.3 %

-6.3 %

Pulver/Konzentrate

16.8

12.3

36.4 %

36.4 %

Molkereiprodukte

1.3

1.4

-4.9 %

-4.9 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

0.7

0.1

576.8 %

576.8 %

Total Global Trade

61.9

54.2

14.3 %

14.3 %

Die Division Global Trade beinhaltet primär Direktverkäufe aus der Schweiz an Kunden in Ländern, in denen Emmi keine eigenen Gesellschaften hat. Dazu gehören die asiatischen und osteuropäischen Märkte, die meisten südamerikanischen Länder und die Arabische Halbinsel. Der Anteil der Division Global Trade am Konzernumsatz beträgt 3.3 % (Vorjahr: 3.1 %). 

In der Division Global Trade resultierte im ersten Halbjahr 2021 ein Umsatz von CHF 61.9 Millionen. Im Vergleich zu den CHF 54.2 Millionen im Vorjahr entspricht dies einem organischen Wachstum von 14.3 %.

Das organische Wachstum von 18.2 % im Segment Käse ist hauptsächlich auf höhere Umsätze mit Naturkäse (insbesondere Kaltbach-Käse) zurückzuführen. Der Umsatzrückgang von 6.3 % im Segment Frischprodukte erklärt sich mit einer aufgrund fehlenden Hotelkonsums anhaltend negativen Entwicklung des Jogurtgeschäfts im asiatischen Raum. Der Anstieg von 36.4 % im Segment Pulver/Konzentrate widerspiegelt die deutlich gestiegenen Entlastungsexporte von Magermilchpulver, die aufgrund des tiefen Inlandabsatzes notwendig wurden.

Bruttogewinn

Der Bruttogewinn betrug im ersten Halbjahr CHF 699.8 Millionen, was einem Anstieg von insgesamt CHF 59.9 Millionen beziehungsweise 9.4 % entspricht. Diese Entwicklung ist auf das organische Wachstum und die Akquisition der Emmi Dessert USA zurückzuführen. Die Bruttogewinnmarge entwickelte sich ebenfalls erfreulich und stieg deutlich, von 36.1 % in der Vorjahresperiode auf 37.2 %. Diese positive Entwicklung ist auf eine coronabedingt tiefe Vergleichsbasis im Vorjahr zurückzuführen, widerspiegelt aber insbesondere auch die konsequente Arbeit am Gesellschafts- und Produktportfolio. Zudem wurden die Massnahmen zur Produktivitätssteigerung und in der Beschaffung weiter vorangetrieben.

Betriebsergebnis

Der Betriebsaufwand stieg im Vorjahresvergleich um CHF 41.5 Millionen auf CHF 515.3 Millionen (Vorjahr: CHF 473.8 Millionen). Im Verhältnis zum Nettoumsatz kommt dies einem Anstieg von 26.7 % auf 27.4 % gleich. 

Im ersten Halbjahr 2021 erhöhte sich der Personalaufwand um CHF 22.3 Millionen auf CHF 268.8 Millionen (Vorjahr: CHF 246.4 Millionen), was im Verhältnis zum Umsatz einen überproportionalen Anstieg von 13.9 % auf 14.3 % bedeutet. Ein wesentlicher Grund für den absoluten und relativen Anstieg ist der erwähnte Akquisitionseffekt in den USA.

Der sonstige Betriebsaufwand betrug in der Berichtsperiode CHF 246.5 Millionen (Vorjahr: CHF 227.4 Millionen) und stieg gegenüber der Vorjahresperiode somit um CHF 19.1 Millionen. Im Verhältnis zum Umsatz stieg er auf 13.1 % (Vorjahr: 12.8 %). Die grösste Zunahme verzeichneten dabei die Marketing- und Verkaufsaufwendungen, welche aufgrund coronabedingt unterdurchschnittlichen Aufwendungen im Vorjahr von CHF 59.8 Millionen auf CHF 67.7 Millionen anstiegen. Gestiegen sind auch der Logistikaufwand, die Aufwendungen für Unterhalt und Reparaturen sowie die Aufwendungen für Energie und Betriebsmaterialien. All diese Zunahmen erfolgten im Verhältnis zur Umsatzentwicklung leicht überproportional.

Die anderen betrieblichen Erträge betrugen im ersten Halbjahr CHF 1.9 Millionen gegenüber CHF 2.0 Millionen in der Vorjahresperiode.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg in der Berichtsperiode um CHF 18.3 Millionen auf CHF 186.4 Millionen (Vorjahr: CHF 168.1 Millionen). Die EBITDA-Marge belief sich auf 9.9 % gegenüber 9.5 % in der Vorjahresperiode. Dank der erfreulichen Zunahme der Bruttogewinnmarge konnte die EBITDA-Marge somit trotz überproportional gestiegenen Betriebsaufwendungen deutlich gesteigert werden.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen verzeichneten einen leichten Anstieg um CHF 1.8 Millionen von CHF 50.4 Millionen im Vorjahr auf CHF 52.2 Millionen in der Berichtsperiode, was im Verhältnis zum Umsatz jedoch einen unterdurchschnittlichen Anstieg darstellt. Die Amortisationen auf immateriellen Anlagen sanken sogar absolut von CHF 5.6 Millionen im Vorjahr auf CHF 4.8 Millionen.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in der Berichtsperiode CHF 129.4 Millionen und lag damit um CHF 17.4 Millionen beziehungsweise 15.5 % über dem EBIT des Vorjahres (CHF 112.0 Millionen). Als Folge der beschriebenen Margenentwicklungen stieg auch die EBIT-Marge deutlich an, von 6.3 % im Vorjahr auf 6.9 % in der Berichtsperiode.

Sondereffekte im Halbjahresabschluss 2021

In der Berichtsperiode wie auch in der Vorjahresperiode waren keine wesentlichen Sondereffekte zu verzeichnen. Emmi verzichtet deshalb auf den Ausweis bereinigter Ergebnisse.

Ergebnis von assoziierten Gesellschaften, Finanzergebnis und Ertragssteuern

Beim Ergebnis von assoziierten Gesellschaften und Gemeinschaftsorganisationen resultierte in der Berichtsperiode ein Gewinn von CHF 3.1 Millionen, während in der Vorjahresperiode ein Verlust von CHF 0.4 Millionen verzeichnet werden musste.

Das Finanzergebnis (Nettofinanzaufwand) sank gegenüber dem Vorjahr um CHF 3.5 Millionen auf CHF 4.2 Millionen (Vorjahr: CHF 7.7 Millionen). Diese Verbesserung betraf hauptsächlich das Fremdwährungsergebnis, welches das Finanzergebnis im Vorjahr stark belastete und sich nun wieder normalisiert hat. Ebenso zeigen der Nettozinsaufwand und das übrige Finanzergebnis im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung.

Die Ertragssteuern betrugen in der Berichtsperiode CHF 21.2 Millionen im Vergleich zu CHF 17.2 Millionen in der Vorjahresperiode. Die für das Gesamtjahr 2021 erwartete Steuerquote beträgt unverändert zur Einschätzung im ersten Halbjahr des Vorjahres 16.5 %.

Reingewinn

Der Unternehmensgewinn inklusive Minderheitsanteile betrug CHF 107.1 Millionen gegenüber CHF 86.8 Millionen im Vorjahr.

Die Minderheitsanteile am Unternehmensgewinn betrugen CHF 8.4 Millionen gegenüber CHF 5.5 Millionen in der Vorjahresperiode. Dieser Anstieg von CHF 2.9 Millionen ist auf zusätzliche Minderheitsanteile am Ergebnis der im Vorjahr akquirierten Emmi Dessert USA einerseits und auf allgemein bessere Ergebnisse der Gesellschaften mit Minderheitsanteilen andererseits zurückzuführen.

Nach Abzug der Minderheitsanteile resultierte somit ein Reingewinn von CHF 98.7 Millionen (Vorjahr: CHF 81.3 Millionen). Entsprechend stieg der Reingewinn um deutliche CHF 17.4 Millionen beziehungsweise 21.4 %. Die Reingewinnmarge betrug 5.2 % (Vorjahr: 4.6 %). Der Reingewinn pro Aktie stieg entsprechend ebenfalls und beträgt per Ende des ersten Halbjahres CHF 18.45 (Vorjahr: CHF 15.20).

Vermögenslage, Finanzierung und Geldfluss

Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2021 erhöhte sich gegenüber dem Stand per 31. Dezember 2020 um 2.4 % beziehungsweise CHF 56.2 Millionen auf CHF 2’393.3 Millionen. Das operative Nettoumlaufvermögen betrug CHF 589.9 Millionen und stieg somit um CHF 47.9 Millionen gegenüber dem 31. Dezember 2020. Höhere Lagerbestände sind der Haupttreiber dieser Entwicklung. Das Anlagevermögen verzeichnete eine Zunahme um insgesamt CHF 25.2 Millionen. Nebst im Verhältnis zu den Abschreibungen höheren Investitionen in das Sachanlagevermögen ist der Hauptteil auf positive Währungseffekte zurückzuführen. Auf der Finanzierungsseite bestehen mehrheitlich stabile Verhältnisse, sodass sich die Eigenkapitalquote aufgrund des über der Ausschüttung liegenden Unternehmensgewinns leicht auf 53.5 % erhöhte gegenüber 52.8 % per 31. Dezember 2020. Der tiefere Bestand an Flüssigen Mitteln in Kombination mit mehrheitlich stabilen Finanzschulden resultierte in einer Nettoverschuldung von CHF 196.7 Millionen per 30. Juni 2021 gegenüber CHF 163.1 Millionen per 31. Dezember 2020.

Der Geldzufluss aus der Betriebstätigkeit betrug CHF 100.1 Millionen und lag damit um CHF 25.9 Millionen unter dem Vorjahr (CHF 126.0 Millionen). Diese negative Abweichung wird primär von der Entwicklung des Nettoumlaufvermögens getrieben, welches den Geldfluss aus Betriebstätigkeit insgesamt um CHF 41.3 Millionen belastet gegenüber einer Belastung von lediglich CHF 18.8 Millionen in der Vorjahresperiode. Innerhalb des Nettoumlaufvermögens belastet der Aufbau der Vorratsposition den Geldfluss aus Betriebstätigkeit um CHF 48.0 Millionen stärker als im Vorjahr. Der Hauptgrund hierfür sind coronabedingt aussergewöhnlich tiefe Lagerbestände per 30. Juni des Vorjahres, insbesondere in der Schweiz (unter anderem Butter). Eine kompensierende Wirkung gegen diesen negativen Einfluss hatten die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, welche den Geldfluss aus Betriebstätigkeit um CHF 19.2 Millionen weniger stark belasteten als im Vorjahr. Im Vorjahresvergleich um CHF 8.4 Millionen höhere bezahlte Steuern belasteten den Geldfluss aus der Betriebstätigkeit ebenfalls negativ. Der Geldabfluss aus der Investitionstätigkeit lag mit CHF 65.3 Millionen praktisch auf dem Niveau des Vorjahres (CHF 65.4 Millionen). Den Hauptanteil machen dabei wie im Vorjahr die Investitionen in das Sachanlagevermögen aus, welche im ersten Halbjahr CHF 61.3 Millionen betrugen und damit im Vorjahresvergleich um CHF 3.2 Millionen anstiegen. Ohne Berücksichtigung des Geldflusses aus der Akquisitionstätigkeit wurde damit ein Free Cashflow von CHF 35.5 Millionen gegenüber CHF 59.0 Millionen in der Vorjahresperiode erwirtschaftet. Der Geldabfluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf CHF 82.8 Millionen und ergab sich im Wesentlichen aus den Dividendenzahlungen an Aktionäre und Minderheitsaktionäre von insgesamt CHF 72.7 Millionen und der Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten. Im Vorjahr betrug der Geldabfluss aus der Finanzierungstätigkeit CHF 63.5 Millionen, dies aufgrund der tieferen Dividendenzahlungen und dem Nettogeldzufluss aus der Veränderung der Finanzverbindlichkeiten. Als Konsequenz der beschriebenen Geldflüsse sanken die Flüssigen Mittel im Vergleich zum 31. Dezember 2020 um CHF 44.7 Millionen, von CHF 294.7 Millionen auf CHF 249.9 Millionen.

Ausblick Gesamtjahr 2021

Emmi zeigte sich auch im ersten Halbjahr 2021 erneut grundsolide und verlässlich. Auf Basis der bewährten Strategie, des breit diversifizierten Gesellschafts- und Produktportfolios sowie differenzierter Markenkonzepte gelang es, die Corona-Krise bisher erfolgreich zu bewältigen und das positive Wachstumsmomentum in eine gute Gesamtperformance zu überführen. Im internationalen Geschäft konnte eine raschere Erholung des besonders von der Corona-Krise betroffenen Food Service-Geschäfts beobachtet werden. Im Heimmarkt Schweiz ist die Normalität in diesem Bereich wie auch beim Geschäft mit Industriekunden noch weiter weg. Ungeachtet dieser ersten positiven Entwicklungen bleibt die Unsicherheit über die weitere Entwicklung latent, insbesondere auch mit Blick auf die Corona-Situation mit aktuell wieder ansteigenden Infektionszahlen.

In der zweiten Jahreshälfte 2021 stellt sich Emmi daher auf ein unverändert unsicheres und volatiles Umfeld ein. Nebst weiterhin existierenden Zins- und Währungsrisiken werden insbesondere steigende Kosten etwa für Verpackungsmaterialien und im Logistikbereich das Ergebnis im zweiten Halbjahr unter Druck setzen. Die daraus resultierenden nicht absorbierbaren Mehrkosten werden auch einen Einfluss auf die Preisgestaltung haben.

Die EBIT-Prognose von CHF 275 Millionen bis 290 Millionen für das Geschäftsjahr 2021 erachtet Emmi trotz der beschriebenen Unsicherheiten und Risiken im zweiten Halbjahr weiterhin als realistisch. Auch an der Prognose für die Reingewinnmarge (5.2 % bis 5.7 %) hält Emmi fest. Beim Umsatz geht Emmi als Folge der positiven Entwicklung im internationalen Geschäft im ersten Halbjahr von einem auf Gruppenstufe leicht höheren organischen Umsatzwachstum für das Gesamtjahr von 2 % bis 3 % aus (bisher 1 % bis 2 %). Die Bandbreiten für das erwartete organische Wachstum wird für die Division Americas daher auf 7 % bis 9 % (bisher 4 % bis 6 %) und für die Division Europa auf 3 % bis 5 % (bisher 1 % bis 3 %) erhöht. In der Division Schweiz geht Emmi von einem tieferen organischen Wachstum von -2.5 % bis -3.5 % (bisher -1 % bis -2 %) aus, was primär auf die anhaltenden Einschränkungen im Food Service-Geschäft, der weiterhin verhaltenen Entwicklung im Geschäft mit Industriekunden und auf das Wiedererstarken des Einkaufstourismus zurückzuführen ist.