Erläuterungen zum Halbjahresergebnis

Umsatz 

Emmi erzielte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023 einen Umsatz von CHF 2’103.4 Millionen gegenüber CHF 2’016.5 Millionen in der Vorjahresperiode. Dies entspricht einem Wachstum von insgesamt 4.3 %. Bereinigt um netto negative Währungseffekte von 2.2 % resultierte ein breit abgestütztes, preisgetriebenes organisches Wachstum von 6.5 %. Damit liegt dieses im ersten Halbjahr erwartungsgemäss über der eigenen Prognose für das Gesamtjahr (3 % bis 4 %).

Sowohl die Division Schweiz mit 6.0 % als auch das Auslandsgeschäft in den Divisionen Americas und Europa mit einem organischen Umsatzwachstum von 9.6 % respektive 2.0 % entwickelten sich vorteilhaft. Im Heimmarkt Schweiz profilierten sich Schlüsselmarken wie Emmi Caffè Latte, Emmi Energy Milk, Jogurtpur oder Aktifit im Segment Frischprodukte und Luzerner Rahmkäse und Gerber im Segment Käse. Die anhaltende Erholung des Food Service-Geschäfts und das Wachstum mit strategischen Detailhandelskanälen waren dabei die wesentlichen Treiber des Umsatzwachstums. In der Division Americas haben nebst den USA und Spanien weitere wichtige Wachstumsmärkte wie Chile, Mexiko und Brasilien zum organischen Wachstum beigetragen. Besonders erfreulich entwickelte sich in der Division Americas das Dessertgeschäft in den USA und der Markt in Chile nach einem aufgrund operativer Lieferschwierigkeiten bedingten Umsatzrückgang im Vorjahr. Das organische Wachstum der Division Europa fiel aufgrund des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds hingegen verhalten aus. Positiv hervorzuheben sind jedoch die Umsätze mit Emmi Caffè Latte sowie Ziegenfrischkäse bei Bettinehoeve, während das Exportgeschäft mit Käse aus der Schweiz und das Ziegenmilchpulvergeschäft in den Niederlanden die Umsatzentwicklung hemmten.

Im Folgenden wird die Umsatzentwicklung in den Divisionen Schweiz, Americas, Europa und Global Trade erläutert.

Umsatzentwicklung Schweiz

in CHF Millionen

Umsatz 1. HJ 2023

Umsatz 1. HJ 2022

Wachstum organisch

Molkereiprodukte

337.7

323.0

4.5 %

Frischprodukte

190.9

177.0

7.9 %

Käse

190.4

182.2

4.5 %

Frischkäse

59.1

52.1

13.5 %

Pulver/Konzentrate

41.1

38.3

7.2 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

37.6

35.5

5.9 %

Total Schweiz

856.8

808.1

6.0 %

Die Division Schweiz erwirtschaftete einen Nettoumsatz von CHF 856.8 Millionen gegenüber CHF 808.1 Millionen in der Vorjahresperiode. Das damit resultierende organische Wachstum von 6.0 % liegt deutlich über der eigenen Prognose für das Gesamtjahr (1 % bis 2 %). Für das Wachstum mitverantwortlich ist insbesondere die erfreuliche Umsatzentwicklung von Markenkonzepten wie Emmi Caffè Latte, Emmi Energy Milk oder Jogurtpur im Segment Frischprodukte oder Luzerner Rahmkäse und Gerber im Segment Käse. Unterstützend wirkten zudem die anhaltende Erholung des Food Service-Geschäfts und Preiseffekte. Der Anteil der Division Schweiz am Konzernumsatz beträgt 40.7 % (Vorjahr: 40.1 %).

Der Umsatz mit Molkereiprodukten (Milch, Rahm, Butter) stieg im ersten Halbjahr 2023 von CHF 323.0 Millionen auf CHF 337.7 Millionen. Das organische Wachstum von 4.5 % widerspiegelt nebst Preiseffekten die hohe Dynamik im Food Service-Geschäft und mit strategischen Detailhandelskanälen. Zudem überzeugte Emmi mit Neuheiten wie der Bio-Milch im Mehrwegglas oder Milchverpackungen mit abgebildeten Disney-Figuren.

Bei den Frischprodukten konnte mit dem Anstieg von CHF 177.0 Millionen auf CHF 190.9 Millionen ein organisches Wachstum von 7.9 % erzielt werden. Die wesentlichen Treiber dieses erfreulichen Wachstums sind insbesondere die bewährten Markenkonzepte Emmi Caffè Latte, Emmi Energy Milk, Jogurtpur und Aktifit, die wir zusätzlich mit Innovationen unterstützten.

Das Segment Käse verzeichnete ein Wachstum von 4.5 % auf CHF 190.4 Millionen gegenüber CHF 182.2 Millionen in der Vorjahresperiode. Diese Zunahme ist nebst erfolgreichen Markenkonzepten wie Luzerner Rahmkäse oder Gerber auf höhere Umsätze im Food Service-Geschäft zurückzuführen.

Der Umsatz mit Frischkäse stieg von CHF 52.1 Millionen auf CHF 59.1 Millionen. Das erfreuliche Wachstum von 13.5 % betrifft insbesondere die höheren Absätze von Mozzarella und Quark im Detailhandel und Food Service.

Das Segment Pulver/Konzentrate erwirtschaftete einen Umsatz von CHF 41.1 Millionen gegenüber CHF 38.3 Millionen in der Vorjahresperiode. Das organische Wachstum von 7.2 % widerspiegelt die höheren Umsätze von Milchpulver mit Industriekunden.

Bei den Übrigen Produkten/Dienstleistungen wuchs der Umsatz organisch um 5.9 % von CHF 35.5 Millionen auf CHF 37.6 Millionen. Dieses Wachstum betrifft primär die gestiegenen Umsätze aus Dienstleistungen.

Umsatzentwicklung Americas

in CHF Millionen

Umsatz 1. HJ 2023

Umsatz 1. HJ 2022

Differenz 2023/2022

Währungs- effekt

Wachstum organisch

Käse

310.5

307.1

1.1 %

-2.8 %

3.9 %

Molkereiprodukte

223.6

212.3

5.3 %

-4.5 %

9.8 %

Frischprodukte

187.0

159.0

17.6 %

-4.9 %

22.5 %

Frischkäse

47.9

47.1

1.7 %

-1.5 %

3.2 %

Pulver/Konzentrate

22.6

19.0

18.7 %

-4.5 %

23.2 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

56.9

54.1

5.2 %

0.7 %

4.5 %

Total Americas

848.5

798.6

6.2 %

-3.4 %

9.6 %

Die Division Americas umfasst die Emmi Gruppengesellschaften in den USA, Brasilien, Chile, Spanien, Tunesien, Mexiko und Kanada.

In der Division Americas stieg der Umsatz im ersten Halbjahr 2023 von CHF 798.6 Millionen auf CHF 848.5 Millionen. Nach Berücksichtigung von netto negativen Währungseffekten, die zu einem Grossteil auf den US-Dollar zurückzuführen sind, resultierte ein organisches Wachstum von 9.6 %. Erwartungsgemäss übertrifft dieses im ersten Halbjahr die eigene Prognose für das Gesamtjahr (6 % bis 8 %). Der primäre Wachstumstreiber war das Segment Frischprodukte, wo Emmi Dessert USA und Kaiku in Spanien, unter anderem mit Caffè Latte, einen deutlichen Zuwachs verzeichneten. Zum organischen Wachstum der Division insgesamt beigetragen haben auch wichtige Wachstumsmärkte wie Chile, Mexiko und Brasilien. Der Anteil der Division Americas am Konzernumsatz beträgt 40.3 % (Vorjahr: 39.6 %) und entspricht damit annähernd dem Wert der Division Schweiz (40.7 %).

Im umsatzmässig grössten Segment Käse betrug der Umsatz CHF 310.5 Millionen verglichen mit CHF 307.1 Millionen in der Vorjahresperiode. Nach Berücksichtigung der negativen Währungseffekte resultierte ein organisches Wachstum von 3.9 %. Einen positiven Beitrag dazu leisteten Chile mit lokal hergestelltem Käse, das Handelsgeschäft in Mexiko und Kanada mit aus der Schweiz importiertem Käse. Erfreulich ist zudem das Wachstum des im Schlüsselmarkt USA führenden Athenos-Geschäfts mit Feta-Spezialitäten. Das übrige Käse-Geschäft in den USA, sowohl mit aus der Schweiz importiertem Käse als auch lokal in Kalifornien und bei Emmi Roth hergestelltem Käse, hemmte hingegen die Umsatzentwicklung in diesem Segment.

Bei den Molkereiprodukten stieg der Umsatz insgesamt um 5.3 % von CHF 212.3 Millionen auf CHF 223.6 Millionen. Nach Berücksichtigung der negativen Währungseffekte resultierte ein organisches Wachstum von 9.8 %. Als Wachstumstreiber zeichnete sich auch in diesem Segment Chile aus, das im Vorjahr aufgrund operativer Lieferschwierigkeiten einen Umsatzrückgang erlitt. Während auch Brasilien und Spanien ein deutliches Wachstum ausweisen, hatte die Milchknappheit in Tunesien einen negativen Einfluss auf die Umsatzentwicklung.

Der Umsatz mit Frischprodukten verzeichnete einen deutlichen Anstieg von CHF 159.0 Millionen auf CHF 187.0 Millionen. Den grössten Beitrag zum hohen organischen Wachstum von 22.5 % leisteten die in den USA hergestellten Dessertspezialitäten. Ebenfalls ein deutliches Wachstum verzeichnete Spanien mit Caffè Latte sowie Jogurts und letztlich vermochten auch Chile und Tunesien in diesem Segment deutlich zuzulegen.

Die weiteren Segmente sind für die Division von geringerer Bedeutung. Das Wachstum im Segment Frischkäse ist primär auf das Handelsgeschäft in Mexiko und das Wachstum im Segment Pulver/Konzentrate auf Brasilien zurückzuführen. Auch bei den Übrigen Produkten/Dienstleistungen ist wiederum das Handelsgeschäft in Mexiko der primäre Wachstumstreiber.

Umsatzentwicklung Europa

in CHF Millionen

Umsatz 1. HJ 2023

Umsatz 1. HJ 2022

Differenz 2023/2022

Währungs- effekt

Wachstum organisch

Frischprodukte

178.0

178.7

-0.4 %

-5.4 %

5.0 %

Käse

54.2

59.5

-8.7 %

-4.5 %

-4.2 %

Molkereiprodukte

47.2

50.5

-6.5 %

-4.4 %

-2.1 %

Frischkäse

23.6

21.3

10.5 %

-5.2 %

15.7 %

Pulver/Konzentrate

16.2

19.6

-17.1 %

-3.9 %

-13.2 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

18.5

18.5

-0.2 %

-4.7 %

4.5 %

Total Europa

337.7

348.1

-3.0 %

-5.0 %

2.0 %

Die Division Europa umfasst die Emmi Gruppengesellschaften in Deutschland, Italien, Niederlande, Frankreich, Grossbritannien und Österreich.

Im ersten Halbjahr 2023 belief sich der Umsatz in der Division Europa auf CHF 337.7 Millionen. Gegenüber CHF 348.1 Millionen in der Vorjahresperiode bedeutet dies einen Umsatzrückgang von 3.0 %. Unter Ausschluss von negativen Währungseffekten resultierte aus organischer Sicht ein verhaltenes Wachstum von 2.0 %, das damit auch unter der eigenen Erwartung für das Gesamtjahr (3 % bis 5 %) liegt. Erfreulich ist, dass Emmi Caffè Latte dem herausfordernden Umfeld weitgehend trotzen konnte, während insbesondere das Exportgeschäft mit Käse aus der Schweiz und das Ziegenmilchpulvergeschäft in den Niederlanden die Umsatzentwicklung hemmten. Der Anteil der Division Europa am Konzernumsatz beträgt 16.1 % (Vorjahr: 17.3 %).

Bei den Frischprodukten betrug der Umsatz CHF 178.0 Millionen, was einem Umsatzrückgang von 0.4 % entspricht. Bereinigt um negative Währungseffekte resultierte jedoch ein organisches Wachstum von 5.0 %. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete Emmi Caffè Latte, wo die positive Dynamik erfreulicherweise auch unter schwierigen Rahmenbedingungen in allen europäischen Märkten anhält. Ein Wachstum konnte zudem auch mit Onken-Jogurts in Grossbritannien erzielt werden.

Im Segment Käse betrug der Umsatz CHF 54.2 Millionen verglichen mit CHF 59.5 Millionen in der Vorjahresperiode, was einem Rückgang von 8.7 % beziehungsweise organisch von 4.2 % entspricht. Die Abnahme betraf hauptsächlich Deutschland und die Niederlande mit aus der Schweiz importierten Käsespezialitäten. Zurückzuführen ist diese Entwicklung in erster Linie auf die preis- und wechselkursbeeinflusste Eintrübung der Konsumnachfrage.

Der Umsatz im Segment Molkereiprodukte sank um 6.5 % von CHF 50.5 Millionen in der Vorjahresperiode auf CHF 47.2 Millionen. Der organische Rückgang betrug 2.1 % und ist auf tiefere Absatzmengen von Bio-Milch bei der Gläsernen Molkerei in Deutschland zurückzuführen.

Im Segment Frischkäse betrug der Umsatz CHF 23.6 Millionen gegenüber CHF 21.3 Millionen in der Vorjahresperiode. Das Wachstum von 10.5 % beziehungsweise organisch von 15.7 % ist auf die gute Entwicklung der Umsätze mit Ziegenfrischkäse bei Bettinehoeve in den Niederlanden zurückzuführen.

Der mit Pulver/Konzentraten erwirtschaftete Umsatz sank um 17.1 % auf CHF 16.2 Millionen gegenüber CHF 19.6 Millionen in der Vorjahresperiode. Der organische Rückgang von 13.2 % betrifft die rückläufigen Umsätze mit Ziegenmilchpulver in den Niederlanden. Wirtschaftliche Unsicherheiten, global hohe Lagerbestände bei Zwischenhändlern und eine mangelnde Verfügbarkeit von Rohstoffen führten zu dieser negativen Entwicklung.

Im Segment Übrige Produkte/Dienstleistungen erwirtschaftete die Division Europa mit CHF 18.5 Millionen einen gleich hohen Umsatz wie in der Vorjahresperiode.

Umsatzentwicklung Global Trade

in CHF Millionen

Umsatz 1. HJ 2023

Umsatz 1. HJ 2022

Wachstum organisch

Käse

28.2

30.3

-6.9 %

Frischprodukte

17.5

18.2

-3.9 %

Pulver/Konzentrate

13.9

11.9

17.1 %

Molkereiprodukte

0.5

0.8

-30.7 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

0.3

0.5

-54.7 %

Total Global Trade

60.4

61.7

-2.1 %

Die Division Global Trade beinhaltet primär Direktverkäufe aus der Schweiz an Kunden in Ländern, in denen Emmi keine eigenen Gesellschaften hat. Dazu gehören die asiatischen und osteuropäischen Märkte, die meisten südamerikanischen Länder und die Arabische Halbinsel. Der Anteil der Division Global Trade am Konzernumsatz beträgt 2.9 % (Vorjahr: 3.0 %).

In der Division Global Trade resultierte im ersten Halbjahr 2023 ein Umsatz von CHF 60.4 Millionen. Verglichen mit CHF 61.7 Millionen in der Vorjahresperiode kommt dies einem organischen Umsatzrückgang von 2.1 % gleich.

Der organische Umsatzrückgang von 6.9 % im Segment Käse ist hauptsächlich auf die Einstellung der Lieferungen nach Russland im Verlaufe des ersten Halbjahres 2022 und auf tiefere Absätze im asiatischen Raum zurückzuführen. Im Segment Frischprodukte resultierte ein organischer Rückgang von 3.9 %, der primär auf die negative Entwicklung bei Jogurt im asiatischen Raum zurückzuführen ist. Das Wachstum von 17.1 % im Segment Pulver/Konzentrate widerspiegelt die höheren Entlastungsexporte von Magermilchpulver aus der Schweiz.

Bruttogewinn

Der Bruttogewinn betrug im ersten Halbjahr 2023 CHF 775.4 Millionen gegenüber CHF 707.4 Millionen in der Vorjahresperiode. Der Anstieg von CHF 68.0 Millionen ist primär das Ergebnis einer deutlich höheren Bruttogewinnmarge von 36.9 % (gegenüber tiefen 35.1 % in der Vorjahresperiode), womit der im Vorjahr erlittene Margenverlust teilweise wieder aufgeholt werden konnte. Diese Erholung ist vor allem auf operative Verbesserungen einzelner ausländischer Gesellschaften wie Quillayes Surlat in Chile oder Emmi Dessert USA zurückzuführen. Unterstützend wirkten zudem wiederum Massnahmen zur Produktivitätssteigerung sowie in der Beschaffung und der Kompensationseffekt aus zeitlich verzögert wirkenden Verkaufspreiserhöhungen.

Betriebsergebnis

Der Betriebsaufwand stieg im Vorjahresvergleich um CHF 37.8 Millionen beziehungsweise 6.9 % auf CHF 583.6 Millionen (Vorjahr: CHF 545.8 Millionen). Im Verhältnis zum Umsatz betrug der Betriebsaufwand damit 27.7 % (Vorjahr: 27.1 %). Der Hauptgrund für den Anstieg sind deutlich gestiegene Energiekosten, die durch im Verhältnis zum Umsatz tiefere Logistik- und Personalaufwendungen nur teilweise kompensiert werden konnten.

Der Personalaufwand erhöhte sich von CHF 281.6 Millionen in der Vorjahresperiode auf CHF 289.7 Millionen. Der Anstieg von CHF 8.1 Millionen erfolgte im Verhältnis zur Umsatzentwicklung dennoch leicht unterproportional. Folglich sank der Personalaufwand im Verhältnis zum Umsatz von 14.0 % in der Vorjahresperiode auf 13.7 % im ersten Halbjahr 2023.

Der Sonstige Betriebsaufwand betrug CHF 293.9 Millionen (Vorjahr: CHF 264.3 Millionen) und stieg im Vorjahresvergleich um CHF 29.6 Millionen. Dieser Anstieg ist grösstenteils auf deutlich höhere Energiekosten sowie eine Normalisierung der Marketing- und Verkaufsaufwendungen zurückzuführen. Einen kompensierenden Effekt hatten hingegen die im Vorjahresvergleich tieferen Logistikkosten. Im Verhältnis zum Umsatz stieg der Sonstige Betriebsaufwand damit von 13.1 % im Vorjahr auf 14.0 %.

Die Anderen betrieblichen Erträge betrugen im ersten Halbjahr CHF 3.1 Millionen gegenüber CHF 2.1 Millionen in der Vorjahresperiode.

Als Folge dieser Entwicklung stieg das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im ersten Halbjahr 2023 um CHF 31.2 Millionen auf CHF 194.9 Millionen (Vorjahr: CHF 163.7 Millionen). Die EBITDA-Marge belief sich auf 9.3 % gegenüber 8.1 % in der Vorjahresperiode. Dank der erfreulichen Zunahme der Bruttogewinnmarge konnte die EBITDA-Marge somit trotz überproportional gestiegenen Betriebsaufwendungen gesteigert werden, womit der Margenverlust des Vorjahres teilweise kompensiert werden konnte.

Die Abschreibungen auf Sachanlagen verzeichneten eine Zunahme um CHF 1.3 Millionen von CHF 48.9 Millionen auf CHF 50.2 Millionen in der Berichtsperiode. Die Amortisationen auf immateriellen Anlagen sanken hingegen leicht von CHF 6.2 Millionen auf CHF 6.1 Millionen.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug CHF 138.5 Millionen und lag damit um CHF 29.9 Millionen beziehungsweise 27.5 % über dem EBIT der Vorjahresperiode (CHF 108.6 Millionen). Als Folge der beschriebenen Margenentwicklungen stieg auch die EBIT-Marge an, von 5.4 % im Vorjahr auf 6.6 % im ersten Halbjahr 2023.

Sondereffekte im Halbjahresabschluss 2023

In der Berichtsperiode wie auch in der Vorjahresperiode waren keine Sondereffekte zu verzeichnen. Emmi verzichtet deshalb auf den Ausweis bereinigter Ergebnisse. Der Verkauf der Gläsernen Molkerei wie auch der Minderheitsbeteiligung an Ambrosi S.p.A. stellen zwar Sondereffekte dar, da jedoch beide Transaktionen nach dem Bilanzstichtag erfolgten, sind sie im Halbjahresabschluss 2023 als Ereignisse nach dem Bilanzstichtag beschrieben. Vgl. hierzu auch Seite 30.

Ergebnis von assoziierten Gesellschaften, Finanzergebnis und Ertragssteuern

Beim Ergebnis von assoziierten Gesellschaften und Gemeinschaftsorganisationen resultierte im ersten Halbjahr 2023 ein Gewinn von CHF 0.9 Millionen gegenüber CHF 0.1 Millionen in der Vorjahresperiode.

Das Finanzergebnis (Nettofinanzaufwand) stieg gegenüber dem Vorjahr um CHF 1.5 Millionen auf CHF 12.0 Millionen (Vorjahr: CHF 10.5 Millionen). Diese Zunahme reflektiert hauptsächlich den höheren Nettozinsaufwand. Dieser resultierte aus der per Mitte des vergangenen Jahres erfolgten Refinanzierung der Euro-Schuldscheindarlehen sowie aufgrund der generell gestiegenen Finanzierungskosten.

Die Ertragssteuern betrugen in der Berichtsperiode CHF 21.0 Millionen im Vergleich zu CHF 17.2 Millionen in der Vorjahresperiode. Die für das Gesamtjahr 2023 erwartete Steuerquote beträgt damit 16.5 %.

Reingewinn

Der Unternehmensgewinn inklusive Minderheitsanteile betrug CHF 106.4 Millionen gegenüber CHF 81.0 Millionen in der Vorjahresperiode.

Die Minderheitsanteile am Unternehmensgewinn betrugen CHF 8.6 Millionen gegenüber CHF 2.9 Millionen in der Vorjahresperiode. Diese Zunahme um CHF 5.7 Millionen ist auf bessere Ergebnisse der Gesellschaften mit Minderheitsanteilen zurückzuführen, allen voran in Chile und bei Emmi Dessert USA.

Nach Abzug der Minderheitsanteile resultierte somit ein Reingewinn von CHF 97.8 Millionen (Vorjahr: CHF 78.1 Millionen). Entsprechend stieg der Reingewinn um CHF 19.7 Millionen beziehungsweise 25.2 %. Die Reingewinnmarge belief sich auf 4.6 % (Vorjahr: 3.9 %) und der Reingewinn pro Aktie betrug für das erste Halbjahr 2023 CHF 18.28 (Vorjahr: CHF 14.61).

Vermögenslage, Finanzierung und Geldfluss

Die Bilanzsumme zum 30. Juni 2023 erhöhte sich gegenüber dem Stand per 31. Dezember 2022 um 3.1 % beziehungsweise CHF 81.2 Millionen auf CHF 2’716.6 Millionen. Das operative Nettoumlaufvermögen betrug CHF 723.5 Millionen und stieg somit um CHF 36.6 Millionen beziehungsweise 5.3 % gegenüber dem 31. Dezember 2022. Das Anlagevermögen verzeichnete insgesamt eine leichte Zunahme um CHF 14.8 Millionen, was auf im Verhältnis zu den Abschreibungen höhere Investitionen in das Sachanlagevermögen zurückzuführen ist. Auf der Finanzierungsseite verzeichneten die kurz- und langfristigen Bankschulden eine leichte Zunahme. In Kombination mit dem höheren Bestand an flüssigen Mitteln resultierte eine Nettoverschuldung von CHF 448.3 Millionen per 30. Juni 2023 gegenüber CHF 473.2 Millionen per 31. Dezember 2022. Die Eigenkapitalquote lag per 30. Juni 2023 bei 48.5 % gegenüber leicht höheren 48.7 % per 31. Dezember 2022.

Der Geldzufluss aus der Betriebstätigkeit betrug CHF 167.8 Millionen und lag damit deutlich über dem tiefen und von negativen Sondereffekten geprägten Vorjahreswert von CHF 53.4 Millionen. Diese positive Entwicklung ist getrieben von der Erholung der Profitabilität auf Stufe EBITDA sowie der Entwicklung des Nettoumlaufvermögens. Die Entwicklung des Nettoumlaufvermögens hatte im ersten Halbjahr 2023 einen positiven Effekt von insgesamt CHF 4.1 Millionen. In der Vorjahresperiode belastete diese den Geldfluss aus Betriebstätigkeit hingegen mit insgesamt CHF 71.9 Millionen. Die Investition in das operative Nettoumlaufvermögen fiel im Vorjahresvergleich um CHF 17.1 Millionen tiefer aus. Der betragsmässig grösste positive Effekt stammt jedoch von den Positionen des übrigen Nettoumlaufvermögens, die im Vorjahresvergleich einen positiven Effekt von CHF 58.9 Millionen hatten und zu einem wesentlichen Teil mit Geldflüssen betreffend einem Margenausgleich zur langfristigen Absicherung von Zins- und Währungsrisiken zusammenhängen. Die bezahlten Zinsen und Steuern bewegten sich hingegen im Rahmen des Vorjahres. Der Geldabfluss aus der Investitionstätigkeit lag mit CHF 70.8 Millionen um CHF 36.4 Millionen unter dem Vorjahreswert von CHF 107.2 Millionen. Die Investitionen in das Sachanlagevermögen sanken um CHF 15.1 Millionen, getrieben durch strategische Grossprojekte in der Vorjahresperiode, und betrugen im ersten Halbjahr 2023 CHF 64.3 Millionen. Ebenfalls eine Abnahme verzeichnete der Geldabfluss aus der Akquisitionstätigkeit, der tiefe CHF 3.3 Millionen betrug gegenüber CHF 23.5 Millionen in der Vorjahresperiode. Ohne Berücksichtigung des Geldflusses aus der Akquisitionstätigkeit resultierte damit ein Free Cashflow in der Höhe von CHF 100.3 Millionen gegenüber einem negativen Free Cashflow von CHF 30.3 Millionen in der Vorjahresperiode. Der Geldabfluss aus der Finanzierungstätigkeit belief sich auf CHF 65.6 Millionen. Er ergab sich aus den Dividendenzahlungen an Aktionäre sowie Minderheitsaktionäre von insgesamt CHF 79.4 Millionen und dem Geldzufluss aus zusätzlichen Finanzverbindlichkeiten. Im Vorjahr betrug der Geldabfluss aus der Finanzierungstätigkeit CHF 28.6 Millionen, wobei aus der Veränderung der Finanzverbindlichkeiten ein höherer Geldzufluss resultierte. Als Konsequenz der beschriebenen Geldflüsse stiegen die Flüssigen Mittel im Vergleich zum 31. Dezember 2022 um CHF 30.7 Millionen, von CHF 202.2 Millionen auf CHF 232.9 Millionen.

Ausblick Gesamtjahr 2023

Die herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürften auch im zweiten Halbjahr 2023 und darüber hinaus Bestand haben. Der Anstieg der Inflationsraten scheint den Höhepunkt vielerorts zwar überschritten zu haben, allerdings werden uns erhöhte Inflationsniveaus auch kurz- und mittelfristig weiter begleiten. Damit werden die Inputkosten auf einem hohen Niveau bleiben und in gewissen Bereichen aufgrund der zwar leicht nachlassenden, aber weiterhin existenten Inflation auch weiter steigen. Der Mangel an Fach- und Arbeitskräften wird den Druck auf die Personalkosten weiter antreiben. Gleichzeitig zeichnet sich in vielen für Emmi relevanten Märkten eine konjunkturelle Abkühlung mit rezessiven Tendenzen ab, was die Konsumstimmung weiter eintrüben wird. Dies birgt zusätzliche Risiken für das zweite Halbjahr, insbesondere in Bezug auf die Volumen- und Preisentwicklung.

Die Emmi Gruppe ist der Überzeugung, dass Qualität, starke Marken und innovative Konzepte gerade in Zeiten zurückhaltender Konsumstimmung von besonderer Bedeutung sind. 

Die eingetrübte Konsumstimmung und sich jährende Preiseffekte werden das organische Umsatzwachstum im zweiten Halbjahr voraussichtlich deutlich abschwächen. Für das Gesamtjahr erwartet Emmi auf Gruppenstufe daher unverändert ein organisches Umsatzwachstum von 3 % bis 4 %. Für die Division Schweiz, in einem weiterhin wettbewerbsintensiven Markt mit einem von der Frankenstärke zusätzlich erhöhten Import- und Preisdruck, prognostiziert Emmi eine organische Umsatzentwicklung zwischen 2 % bis 3 % (bisher 1 % bis 2 %). Im internationalen Geschäft erwartet Emmi in der Division Americas ein organisches Wachstum von 6 % bis 8 % (unverändert) und in der Division Europa ein tieferes organisches Wachstum von 0 % bis 1 % (bisher 3 % bis 5 %).

Bereinigt um die im zweiten Halbjahr 2023 anfallenden Sondereffekte aus der Veräusserung der Gläsernen Molkerei und Ambrosi bestätigt Emmi die Prognosen hinsichtlich EBIT (CHF 275 Millionen bis 295 Millionen) und Reingewinnmarge (4.5 % bis 5.0 %). Auch an der Mittelfristprognose hält Emmi unverändert fest.