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Anhang zum Halbjahresabschluss

Konsolidierungsgrundsätze

Grundlagen der Rechnungslegung

Der vorliegende konsolidierte Zwischenabschluss umfasst die nicht geprüften Halbjahresabschlüsse der Emmi AG und ihrer Tochtergesellschaften für die am 30. Juni 2020 beendete Berichtsperiode. Der konsolidierte Zwischenabschluss 2020 wurde in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER 31 «Ergänzende Fachempfehlungen für kotierte Unternehmen» und den in der Konzernrechnung 2019 beschriebenen Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätzen, mit Ausnahme der nachfolgend beschriebenen Anpassung, erstellt.

Die Ertragssteuern werden basierend auf einer Schätzung des für das Gesamtjahr 2020 erwarteten Ertragssteuersatzes berechnet. Der konsolidierte Halbjahresabschluss sollte in Verbindung mit der für das am 31. Dezember 2019 beendete Geschäftsjahr erstellten Konzernrechnung gelesen werden, da er eine Aktualisierung des letzten vollständigen Abschlusses darstellt und entsprechend nicht alle Informationen und Offenlegungen, wie sie in der jährlichen Konzernrechnung verlangt werden, beinhaltet. Der konsolidierte Halbjahresabschluss wird in Schweizer Franken (CHF) dargestellt. Soweit nichts anderes vermerkt ist, werden alle Beträge in Tausend Schweizer Franken (TCHF) angegeben.

Der konsolidierte Zwischenabschluss wurde vom Verwaltungsrat der Emmi AG am 25. August 2020 genehmigt.

Anpassung der Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze

In den vergangenen Jahren hat sich die Verrechnung des Goodwills mit dem Eigenkapital zum üblichen Standard unter Swiss GAAP FER entwickelt. Deshalb und um die Vergleichbarkeit mit anderen Unternehmen zu vereinfachen, hat der Verwaltungs­rat der Emmi AG entschieden, Goodwill aus Akquisitionen ab dem 1. Januar 2020 gemäss dem nach Swiss GAAP FER 30 «Konzernrechnung» bestehenden Wahlrecht neu zum Erwerbszeitpunkt direkt mit dem Eigenkapital zu verrechnen. Die Auswirkung einer theoretischen Aktivierung und Amortisation inklusive allfälliger Wertbeeinträchti­gungen aus Beurteilung der Werthaltigkeit werden im Anhang offengelegt. Bisher wurde Goodwill aktiviert und über die erwartete Nutzungsdauer von mehrheitlich 20 Jahren amortisiert. Da es sich um eine Änderung von Grundsätzen der Rechnungslegung handelt, wurde die Vorperiode entsprechend angepasst (Restatement). Nachfolgend sind die angepassten Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze beschrieben.

Konsolidierungsmethode

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Aktiven und Passiven sowie Aufwand und Ertrag werden bei den vollkonsolidierten Gesellschaften zu 100 % erfasst. Minderheitsanteile am konsolidierten Eigenkapital sowie am Ergebnis werden separat ausgewiesen. Alle konzerninternen Transaktionen und Beziehungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden gegenseitig verrechnet und eliminiert. Zwischengewinne auf solchen Trans­aktionen werden eliminiert. Im Laufe des Jahres erworbene Gesellschaften und Betriebe werden ab dem Erwerbs­datum konsolidiert. Die bei einer Akquisition übernommenen Nettoaktiven werden per Erwerbsdatum zu aktuellen Werten neu bewertet. Das übernommene Anlagevermögen wird zu Bruttowerten erfasst. Immaterielle Anlagen werden im Rahmen der Kaufpreisallokation nur dann in der Bilanz angesetzt und neu bewertet, wenn sie bereits zum Erwerbszeitpunkt bilanziert waren.

Goodwill aus der Akquisition von Gesellschaften und Betrieben entspricht der Differenz zwischen dem Kaufpreis und den anteiligen, neu bewerteten Nettoaktiven des übernommenen Unternehmens. Dieser wird per Erwerbszeitpunkt mit den Gewinnreserven verrechnet. Im Anhang zur Konzernrechnung werden die Auswirkungen einer theoretischen Aktivierung und Amortisation des Goodwills offengelegt. Ein Badwill (negativer Goodwill) wird über fünf Jahre erfolgswirksam aufgelöst. Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen wird der Goodwill für jede einzelne Transaktion berechnet.

Im Laufe des Jahres veräusserte Gesellschaften und Betriebe werden ab dem Verkaufsdatum von der konsolidierten Jahresrechnung ausgeschlossen. Der Zukauf von Minderheitsanteilen wird ebenfalls nach der Erwerbsmethode verbucht. Entsprechend wird die Differenz zwischen Kaufpreis und anteiligem Eigenkapital nach Swiss GAAP FER als Goodwill mit den Gewinnreserven verrechnet oder als Badwill bilanziert.

Beim Erwerb von Anteilen an assoziierten Gesellschaften oder Gemeinschaftsorganisationen wird auf eine Kaufpreisallokation verzichtet. Entsprechend wird die Differenz zwischen Kaufpreis und anteiligem Eigenkapital nach Swiss GAAP FER als Goodwill mit den Gewinnreserven verrechnet oder als Badwill bilanziert.

Bei Veräusserung von Anteilen an vollkonsolidierten oder nach der Equity-Methode bilanzierten Gesellschaften wird ein zu einem früheren Zeitpunkt mit den Gewinnreserven verrechneter erworbener Goodwill zu den ursprünglichen Kosten erfolgswirksam bei der Berechnung des Gewinns bzw. Verlusts aus Verkauf berücksichtigt.

Immaterielle Anlagen

Diese Position beinhaltet im Wesentlichen EDV-Software sowie Markenrechte. Immaterielle Anlagen werden aktiviert, wenn sie klar identifizierbar und die Kosten zuverlässig bestimmbar sind, sowie wenn sie dem Unternehmen über mehrere Jahre einen messbaren Nutzen bringen. Die Bewertung der immateriellen Anlagen erfolgt zu Anschaffungs­kosten abzüglich der betriebswirtschaftlich notwendigen Amortisationen und Wertbeeinträchtigungen. Die Amortisationen werden linear über die wirtschaftliche Nutzungsdauer erfolgswirksam erfasst. Die Nutzungsdauer von EDV-Software beträgt 2 bis 5 Jahre. Markenrechte werden über Nutzungsdauern von zwischen 5 und 20 Jahren amortisiert. Die erwartete Nutzungsdauer der übrigen immateriellen Anlagen wird von Fall zu Fall festgelegt. Sie beträgt in der Regel 5 Jahre, in begründeten Fällen bis zu 20 Jahren. Goodwill wird nicht aktiviert, sondern im Erwerbszeitpunkt mit den Gewinnreserven verrechnet.

Wertbeeinträchtigungen (Impairment)

Die Werthaltigkeit der langfristigen Vermögenswerte wird an jedem Bilanzstichtag einer Beurteilung unterzogen. Liegen Hinweise einer Wertbeeinträchtigung vor, wird eine Berechnung des erzielbaren Werts durchgeführt (Impairment-Test). Übersteigt der Buchwert den erzielbaren Wert, wird durch ausserplanmässige Abschreibungen beziehungsweise Amortisationen eine erfolgswirksame Anpassung vorgenommen. Auf grösseren Goodwill-Positionen wird jährlich ein Impairment-Test aufgrund von Nutzwertberechnungen vorgenommen. Diese basieren auf den Cashflows für die in der Regel nächsten fünf Jahre sowie den extrapolierten Werten danach. Da der Goodwill bereits im Erwerbszeitpunkt mit den Gewinnreserven verrechnet wird, führt eine allfällige Wertbeeinträchtigung beim Goodwill nicht zu einer Belastung der Erfolgsrechnung, sondern lediglich zu einer Offenlegung im Anhang.

Finanzielle Auswirkungen der Anpassung der Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze

Nachfolgend werden die finanziellen Auswirkungen der beschriebenen Anpassung der Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze dargestellt:

 

Publiziert

Anpassung

Angepasst

Bilanz per 1.1.2019

 

 

 

Immaterielle Anlagen

484’917

-413’994

70’923

Eigenkapital inkl. Minderheitsanteile

1’656’571

-413’994

1’242’577

 

 

 

 

Bilanz per 1.1.2020

 

 

 

Immaterielle Anlagen

543’836

-483’053

60’783

Eigenkapital inkl. Minderheitsanteile

1’783’727

-483’053

1’300’674

 

 

 

 

Erfolgsrechnung 1. Halbjahr 2019

 

 

 

Amortisationen auf immateriellen Anlagen

-19’071

11’739

-7’332

Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

93’534

11’739

105’273

Anteil am Ergebnis von assoziierten Gesellschaften und Gemeinschaftsorganisationen

-38

2’284

2’246

Reingewinn

72’937

14’023

86’960

Reingewinn pro Aktie (verwässert/unverwässert in CHF)

13.63

2.62

16.25

Goodwill aus Akquisitionen (Schattenrechnung) 

Der Goodwill aus der Akquisition von Gesellschaften und Betrieben oder dem Erwerb von Anteilen an assoziierten Gesellschaften und Gemeinschaftsorganisationen wird im Zeitpunkt des Erwerbs mit den Gewinnreserven verrechnet. Die theoretische Aktivierung des Goodwills und dessen Amortisation über die erwartete Nutzungsdauer von mehrheitlich 20 Jahren hätte folgende Auswirkungen auf den konsolidierten Zwischenabschluss per 30. Juni 2020:

Theoretischer Anlagespiegel Goodwill

 

Goodwill Tochter- gesellschaften

Goodwill assoziierte Gesellschaften

Total

Anschaffungswerte 1.1.2020

672’351

19’305

691’656

Zugänge

24’031

24’031

Währungseinfluss

-52’567

-273

-52’840

Anschaffungswerte 30.6.2020

643’815

19’032

662’847

 

 

 

 

Theoretische kumulierte Amortisationen 1.1.2020

194’523

14’080

208’603

Amortisationen planmässig

15’605

341

15’946

Amortisationen ausserplanmässig

7’308

7’308

Währungseinfluss

-6’811

-170

-6’981

Theoretische kumulierte Amortisationen 30.6.2020

210’625

14’251

224’876

Theoretischer Nettobuchwert 30.6.2020

433’190

4’781

437’971

Die ausserplanmässige Amortisation in der Berichtsperiode bezieht sich auf eine Gesellschaft der Division Europa.

 

Goodwill Tochter- gesellschaften

Goodwill assoziierte Gesellschaften

Total

Anschaffungswerte 1.1.2019

502’198

94’854

597’052

Zugänge

3’914

3’914

Währungseinfluss

-3’208

-347

-3’555

Anschaffungswerte 30.6.2019

502’904

94’507

597’411

 

 

 

 

Theoretische kumulierte Amortisationen 1.1.2019

163’790

19’268

183’058

Amortisationen planmässig

11’739

2’284

14’023

Währungseinfluss

-1’168

-179

-1’347

Theoretische kumulierte Amortisationen 30.6.2019

174’361

21’373

195’734

Theoretischer Nettobuchwert 30.6.2019

328’543

73’134

401’677

Theoretische Auswirkung auf Eigenkapital inkl. Minderheiten

 

30.06.2020

30.06.2019

Eigenkapital gemäss Bilanz

1’277’023

1’276’750

Theoretische Aktivierung Nettobuchwert Goodwill

483’830

403’885

Währungseinfluss

-45’859

-2’208

Theoretisches Eigenkapital inkl. Nettobuchwert Goodwill

1’714’994

1’678’427

Theoretische Eigenkapitalquote

61.7 %

61.9 %

Theoretische Auswirkung auf Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)

 

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) gemäss Erfolgsrechnung

112’020

105’273

Theoretische planmässige Amortisationen auf Goodwill

-15’605

-11’739

Theoretische ausserplanmässige Amortisationen auf Goodwill

-7’308

Theoretisches Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nach Goodwill Amortisationen

89’107

93’534

Theoretische Auswirkung auf Reingewinn

 

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

Reingewinn gemäss Erfolgsrechnung

81’322

86’960

Theoretische Amortisationen auf Goodwill

-23’254

-14’023

Theoretischer Reingewinn nach Goodwill Amortisationen

58’068

72’937

Veränderungen im Konsolidierungskreis

Quillayes Surlat S.p.A.

Am 15. Januar wurde der am 30. August 2019 angekündigte Zusammenschluss der chilenischen Emmi Gruppe Surlat mit dem Mitbewerber Quillayes vollzogen. Dabei brachten beide Parteien ihre bestehenden chilenischen Gesellschaften in die Quillayes Surlat S.p.A. ein, welche zu 51.5 % von der Emmi Tochtergesellschaft Kaiku gehalten wird. Emmi wiederum hält 73 % der Anteile an Kaiku und partizipiert nach der Transaktion somit indirekt mit rund 38 % an den Ergebnissen der chilenischen Gesellschaften. Durch diese Transaktion stiessen die beiden chilenischen Gesellschaften Quillayes Peteroa S.p.A. und Chevrita S.p.A. zum Konsolidierungskreis der Emmi Gruppe dazu. Quillayes produziert Käse, Jogurt, Butter und Rahm und hat sich auch im Vertrieb von importierten Markenartikeln etabliert. Wichtige Segmente von Surlat sind UHT-Milch und weitere Milchprodukte, speziell im laktosefreien Bereich. Quillayes erwirtschaftete im Jahr 2019 mit rund 550 Mitarbeitenden einen Umsatz von CLP 55’000 Millionen (ca. CHF 77 Millionen). Die für den vorliegenden Halbjahresabschluss erstellte Kaufpreisallokation ist noch provisorisch.

Rachelli International B.V.

Am 28. Februar 2020 wurde die Rachelli International B.V. liquidiert.

Emmi Platteville, Inc. 

Am 31. Mai 2020 wurde die Emmi Platteville, Inc. mit der Emmi Roth USA, Inc. fusioniert.

Veränderungen im Geschäftsjahr 2019

Wir verweisen auf die Konzernrechnung 2019 für die Veränderungen im Konsolidierungskreis des Geschäftsjahres 2019.

Eventualverbindlichkeiten

Emmi ist im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit in Rechtsstreitigkeiten involviert. Obwohl der Ausgang der Rechtsfälle zum heutigen Zeitpunkt nicht abschliessend vorausgesagt werden kann, geht Emmi davon aus, dass keine dieser Rechtsstreitigkeiten wesentliche negativen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit beziehungsweise auf die Finanzlage hat. Erwartete Zahlungsausgänge sind entsprechend zurückgestellt. 

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Chäs Hütte Zollikon GmbH

Am 29. Juli 2020 hat Emmi 100 % der Anteile an der Chäs Hütte Zollikon GmbH erworben. Die Gesellschaft bezweckt den Handel und Verkauf von Milchprodukten und anderen Lebensmitteln.

White Hill Cheese Company LLC

Am 3. August 2020 hat Emmi ihren Anteil von 50 % der US-amerikanischen White Hill Cheese Company LLC veräussert. Die Transaktion hat keinen wesentlichen Effekt auf die Konzernrechnung von Emmi.

Vermo Tiefkühl Pool AG

Am 19. August 2020 hat Emmi ihren Anteil von 35 % an der Vermo Tiefkühl Pool AG mit Sitz in Luzern veräussert. Die Transaktion hat keinen wesentlichen Effekt auf die Konzernrechnung von Emmi.

Nach dem Bilanzstichtag und bis zur Verabschiedung des konsolidierten Zwischenabschlusses durch den Verwaltungsrat der Emmi AG am 25. August 2020 sind keine anderen wesentlichen Ereignisse eingetreten, welche die Aussagefähigkeit der Halbjahresrechnung 2020 beeinträchtigen könnten.

Währungsumrechnungskurse in CHF

 

1. Halbjahr Durchschnittskurse

Endkurse

 

2020

2019

30.06.2020

31.12.2019

1 BRL

0.20

0.26

0.17

0.24

1 CAD

0.71

0.75

0.70

0.74

100 CLP

0.12

0.15

0.12

0.13

1 EUR

1.06

1.13

1.06

1.09

1 GBP

1.22

1.29

1.17

1.27

1 MXN

0.05

0.05

0.04

0.05

1 TND

0.34

0.33

0.33

0.35

1 USD

0.97

1.00

0.95

0.97

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