FINANZKOMMENTAR

Erfolgsrechnung

Betrieblicher Teil

Emmi erwirtschaftete im Jahr 2021 einen Nettoumsatz von CHF 3’911.9 Millionen (Vorjahr: CHF 3’706.1 Millionen) und ein Wachstum von 5.6 %. Dieses setzt sich zusammen aus einem organischen Zuwachs von 3.6 %, einem positiven Akquisitionseffekt von 2.3 % und einem negativen Währungseffekt von 0.3 %. Das organische Wachstum von 3.6 %, mit welchem die eigenen Erwartungen (2 % bis 3 %) leicht übertroffen wurden, ist angesichts der andauernden Unsicherheiten durch die Pandemie ein starker Leistungsausweis. Einmal mehr bewährte sich das ausgewogene Sortiments- und Länderportfolio sowie der Fokus auf interessante Nischen- und starke Markenkonzepte in Verbindung mit einer hohen Innovationskraft, einer agilen Organisation und einer lokalen Verankerung in der Lieferkette.

Der Heimmarkt Schweiz büsste im Vorjahresvergleich erwartungsgemäss an Umsatz ein und verzeichnete einen organischen Umsatzrückgang von 2.2 %. Nachdem im Vorjahr noch ein organisches Wachstum von 1.4 % resultierte, stellte sich 2021 im Detailhandel eine weitgehende Rückkehr zu alten Konsumgewohnheiten inklusive Einkaufstourismus ein. Zudem blieb das Geschäft im Gastronomiebereich sowie mit Industriekunden weiterhin stark von der Pandemie geprägt und die Umsätze verharrten nach wie vor deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Das internationale Geschäft verzeichnete hingegen eine breite Erholung. Insbesondere Gesellschaften mit einem höheren Food Service-Anteil konnten nach dem Rückgang im Vorjahr meist wieder ein organisches Wachstum ausweisen. Auch trugen wichtige Wachstumsmärkte wie Brasilien, Mexiko und Tunesien kräftig zum organischen Zuwachs der Division Americas (9.6 %) bei. Das gute organische Wachstum der Division Europa (5.2 %) wurde insbesondere von der erfreulichen Entwicklung der Umsätze mit innovationsstarken italienischen Dessertspezialitäten sowie bei Markenkonzepten wie Emmi Caffè Latte und Kaltbach Käse getragen.

Das Dessertgeschäft als strategische Nische entwickelte sich auch aus Gruppensicht besonders erfreulich. Nicht nur die italienischen Gesellschaften, sondern auch die im Vorjahr erworbene Emmi Dessert USA (vormals Indulge Desserts Gruppe) erfreute sich einer sehr guten Umsatzentwicklung. Bei unseren internationalen Marken hielt zudem das positive Momentum von Emmi Caffè Latte weiter an. So konnte im Heimmarkt Schweiz wie auch in allen ausländischen Märkten mit differenzierten Markenkonzepten wie Emmi Caffè Latte und starken Innovationen ein deutlicher Zuwachs verzeichnet werden. Einer wachsenden Beliebtheit erfreuen sich auch weiterhin die höhlengereiften Kaltbach Käsespezialitäten mit einem ebenfalls starken Wachstum in den meisten Absatzmärkten.

Die Akquisitionseffekte sind auf die folgenden Faktoren zurückzuführen:

Positiver Einfluss:

Negativer Einfluss:

Interne Verschiebungen von Distributionskanälen einzelner Kunden führten zudem zu Akquisitions- beziehungsweise Devestitionseffekten in den Divisionen Americas, Europa und Global Trade. Auf Konzernstufe hatten diese Verschiebungen zwischen einzelnen Divisionen jedoch keinen Einfluss auf die organische Umsatzentwicklung.

Umsatzentwicklung Schweiz

Nettoumsatz nach Produktgruppen: Schweiz

in CHF Millionen

Umsatz 2021

Umsatz 2020

Differenz 2021/2020

Akquisitions- effekt

Wachstum organisch

Molkereiprodukte

668.6

682.9

-2.1 %

-2.1 %

Käse

416.2

434.2

-4.1 %

-4.1 %

Frischprodukte

339.2

341.3

-0.6 %

-0.6 %

Frischkäse

101.4

106.3

-4.6 %

-4.6 %

Pulver/Konzentrate

60.8

63.2

-3.8 %

-3.8 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

63.6

58.3

9.1 %

0.6 %

8.5 %

Total Schweiz

1’649.8

1’686.2

-2.2 %

0.0 %

-2.2 %

Die Division Schweiz erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von CHF 1’649.8 Millionen (Vorjahr: CHF 1’686.2 Millionen), was einem Rückgang von 2.2 % entspricht. Der Rückgang fiel damit leicht tiefer aus als per Halbjahr erwartet (-2.5 % bis -3.5 %). Entsprechend verbesserte sich die Umsatzsituation im Vergleich zum ersten Halbjahr, in welchem noch ein organischer Umsatzrückgang von 3.3 % resultierte. Der wesentlichste Treiber der negativen Umsatzentwicklung im Gesamtjahr war das Detailhandelsgeschäft. Dieses büsste gegenüber dem ausserordentlichen Vorjahr mit Hamster­käufen und Grenzschliessungen erwartungsgemäss an Umsatz ein. Aber auch die anhaltenden Ein­schrän­kun­gen in der Gastronomie in Kombination mit einer weiterhin verhaltenen Entwicklung im Geschäft mit Industriekunden wirkten umsatzhemmend. Positive Akzente setzte hingegen erneut Emmi Caffè Latte. Aber auch andere Markenkonzepte wie zum Beispiel Emmi Jogurt PUR entwickelten sich erfreulich. Zudem stützte der den Produzenten zugutekommende höhere Milchpreis die Umsatzentwicklung. Der Anteil der Division Schweiz am Konzernumsatz betrug 42.2 % (Vorjahr: 45.5 %).

Das Segment Molkerei­produkte (Milch, Rahm, Butter) verzeichnete einen organischen Umsatzrückgang von 2.1 %. Die negative Entwicklung flachte in der zweiten Jahreshälfte zwar ab, dennoch überwogen für das Gesamtjahr die negativen Effekte. Diese betreffen primär die Normalisierung der Nachfrage im Detailhandel und die anhaltenden Einschränkungen im Food Service-Geschäft.

Ebenfalls einen deutlichen organischen Rückgang von 4.1 % verzeichnete das Segment Käse. Dieser Rückgang betrifft in erster Linie traditionelle Sortenkäse im Detailhandelsgeschäft, welche im Vorjahr aufgrund der Pandemie ein aussergewöhnlich hohes Wachstum verzeichnet hatten. Ebenso hemmten die abermals deutlich gestiegenen Käseimporte die Umsatzentwicklung in diesem Segment. Erfreulich ist hingegen, dass Emmi Spezialitätenkäse wie Kaltbach und Luzerner Rahmkäse auch unter diesen schwierigen Bedingungen weiter wachsen konnten.

Im Segment Frischprodukte resultierte ein vergleichsweise geringer organischer Umsatzrückgang von 0.6 %. Die rückläufige Umsatzentwicklung vor allem bei Jogurts (Eigenmarken des Detailhandels) und Glace konnte durch die weiterhin erfreuliche Entwicklung von Emmi Caffè Latte sowie auch Emmi Energy Milk und Emmi Jogurt PUR teilweise kompensiert werden.

Während beim Segment Frischkäse wiederum insbesondere das Detailhandelsgeschäft den organischen Rückgang (4.6 %) verantwortet, ist das primär pandemiebedingt schleppende Geschäft mit Industriekunden der Hauptgrund für den Rückgang (3.8 %) im Segment Pulver/Konzentrate. Das Segment Übrige Produkte/Dienstleistungen verzeichnete als einziges Segment ein organisches Wachstum (8.5 %). Dieses erfreuliche Resultat ist auf die positive Dynamik im Geschäft mit veganen Produkten zurückzuführen, wo unter anderem die Produkte der veganen Marke Beleaf zulegen konnten.

Umsatzentwicklung Americas

Nettoumsatz nach Produktgruppen: Americas

in CHF Millionen

Umsatz 2021

Umsatz 2020

Differenz 2021/2020

Akquisitions- effekt

Währungs- effekt

Wachstum organisch

Käse

573.3

527.1

8.8 %

1.1 %

-1.4 %

9.1 %

Molkereiprodukte

381.8

353.4

8.0 %

-1.7 %

9.7 %

Frischprodukte

329.0

226.1

45.5 %

39.8 %

-1.4 %

7.1 %

Frischkäse

72.6

62.3

16.6 %

-6.7 %

23.3 %

Pulver/Konzentrate

32.2

21.1

52.7 %

-10.9 %

63.6 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

89.8

91.8

-2.1 %

-0.4 %

1.0 %

-2.7 %

Total Americas

1’478.7

1’281.8

15.4 %

7.4 %

-1.6 %

9.6 %

Die Division Americas umfasst die Emmi Gruppengesellschaften in den USA, Spanien (ohne Lácteos Caprinos), Tunesien, Brasilien, Chile, Frankreich, Mexiko und Kanada.

In der Division Americas stieg der Umsatz von CHF 1’281.8 Millionen im Vorjahr auf CHF 1’478.7 Millionen. Das Wachstum von insgesamt 15.4 % ist einerseits auf die Akquisition von Emmi Dessert USA sowie des Athenos-Geschäfts mit Feta-Käse und andererseits auf das hohe organische Wachstum von 9.6 % zurückzuführen. Die negativen Währungseffekte ergaben sich primär aufgrund der Abwertung des Brasilianischen Real und des US-Dollar. Die im Vergleich zum Halbjahr leicht abflachende Entwicklung übertraf die eigenen Erwartungen (7 % bis 9 %) dennoch. Nebst den Wachstumsmärkten Brasilien, Mexiko und Tunesien konnten in der Summe vor allem die US-Gesellschaften und dabei erfreulicherweise insbesondere die im Vorjahr akquirierte Emmi Dessert USA deutlich zulegen. Der Anteil der Division Americas am Konzernumsatz betrug 37.8 % (Vorjahr: 34.6 %).

Im Segment Käse resultierte ein organisches Wachstum von 9.1 %, was nach einem pandemiebedingten Umsatzrückgang im Vorjahr in erster Linie die Erholung im Food Service-Geschäft widerspiegelt. Ein Grossteil des Wachstums entfällt dabei auf die USA, wo sowohl das Geschäft mit lokal produziertem Käse als auch jenes mit aus der Schweiz importiertem Käse wie zum Beispiel Kaltbach zulegen konnten. Zudem konnte auch in Kanada (unter anderem mit Kaltbach), Mexiko, Frankreich und Brasilien ein Wachstum verzeichnet werden.

Bei den Molkereiprodukten ist Tunesien dank nachlassender Milchknappheit und einer positiven Preisentwicklung der grosse Treiber des organischen Wachstums von 9.7 %. Einen wesentlichen positiven Beitrag steuerte aber auch Brasilien bei, wo sich die Inbetriebnahme einer neuen Fabrik für UHT-Milch entsprechend positiv auf die Umsatzentwicklung auswirkte.

Im Segment Frischprodukte resultierte ein organisches Wachstum von 7.1 %. Positive Beiträge dazu leisteten vor allem die im Vorjahr akquirierte Emmi Dessert USA, Brasilien mit Jogurts und Frankreich mit italienischen Dessertspezialitäten. Erfreulich ist zudem das weitere Wachstum von Emmi Caffè Latte in Spanien und Frankreich.

Im Segment Frischkäse (organisch: 23.3 %) schlägt sich in erster Linie das Wachstum in Brasilien und die Erholung beim Handelsgeschäft von Mexideli nieder. Das hohe organische Wachstum von 63.6 % im Segment Pulver/Konzentrate resultiert aus der Inbetriebnahme einer neuen Fabrik für Milchpulver in Brasilien. Im Segment Übrige Produkte/Dienstleistungen ist der organische Rückgang von 2.7 % primär auf Geschäfte mit Importlizenzen in den USA zurückzuführen, während das Handelswarengeschäft von Mexideli als Folge der Erholung im Food Service-Bereich ein deutliches Wachstum verzeichnete.

Umsatzentwicklung Division Europa

Nettoumsatz nach Produktgruppen: Europa

in CHF Millionen

Umsatz 2021

Umsatz 2020

Differenz 2021/2020

Akquisitions- effekt

Währungs- effekt

Wachstum organisch

Frischprodukte

329.4

289.6

13.7 %

-0.7 %

1.8 %

12.6 %

Käse

128.5

129.2

-0.5 %

-1.3 %

1.1 %

-0.3 %

Molkereiprodukte

94.8

99.0

-4.3 %

-2.6 %

0.9 %

-2.6 %

Frischkäse

37.5

40.8

-8.1 %

-10.9 %

0.9 %

1.9 %

Pulver/Konzentrate

37.3

44.4

-16.0 %

0.8 %

-16.8 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

34.5

27.7

24.3 %

1.3 %

23.0 %

Total Europa

662.0

630.7

5.0 %

-1.7 %

1.5 %

5.2 %

Die Division Europa umfasst die Emmi Gruppengesellschaften in Deutschland, Italien, den Niederlanden, Grossbritannien, Österreich sowie Lácteos Caprinos in Spanien (Verkauf am 18. Dezember 2020).

Die Division Europa erwirtschaftete einen Umsatz von CHF 662.0 Millionen, was im Vergleich zum Vorjahr (CHF 630.7 Millionen) einem Wachstum von 5.0 % entspricht. Bereinigt um Akquisitions- und Währungseffekte resultierte ein starkes organisches Wachstum von 5.2 %. Dieses beschleunigte sich in der zweiten Jahreshälfte erfreulicherweise nochmals und übertraf damit auch die per Halbjahr angepasste eigene Prognose für das Gesamtjahr (3 % bis 5 %) leicht. Die Wachstumstreiber in der Division Europa sind weiterhin die innovationsstarken italienischen Dessertspezialitäten sowie Emmi Caffè Latte, was sich in einem starken Wachstum im Segment Frischprodukte niederschlug. Die negativen Akquisitionseffekte betreffen nebst dem Verkauf von Lácteos Caprinos in Spanien im Dezember 2020 die Verschiebungen von Distributionskanälen einzelner Kunden zu den Divisionen Americas und Global Trade. Der Anteil der Division Europa am Konzernumsatz betrug 16.9 % (Vorjahr: 17.0 %).

Im umsatzmässig grössten Segment Frischprodukte resultierte ein sehr erfreuliches organisches Wachstum von 12.6 %. Die Wachstumstreiber waren einerseits italienische Dessertspezialitäten und andererseits Emmi Caffè Latte mit deutlichem Wachstum in allen europäischen Märkten.

Tiefere Umsätze mit Schweizer Sortenkäse und Fondue, insbesondere in den Niederlanden, Grossbritannien und Italien, führten zu einem leichten organischen Rückgang von 0.3 % im Segment Käse. Eine positive Entwicklung verzeichnete hingegen Kaltbach Käse, welcher in allen europäischen Märkten wachsen konnte.

Der organische Umsatzrückgang von 2.6 % im Segment Molkereiprodukte ist primär die Folge des Umsatzrückgangs bei der Gläsernen Molkerei in Deutschland. Im Vorjahr verzeichnete diese aufgrund einer pandemiebedingt höheren Nachfrage noch ein starkes Wachstum, welches sich im abgelaufenen Jahr nun aber wieder normalisierte.

Das Segment Frischkäse verzeichnete ein organisches Wachstum von 1.9 %, was nach dem Einbruch im Vorjahr (hoher Umsatzanteil des Food Service-Bereichs) eine teilweise Erholung der Umsätze mit Ziegenfrischkäse bei Bettinehoeve in den Niederlanden bedeutet. Der mit Pulver/Konzentraten erwirtschaftete Umsatz sank organisch deutlich um 16.8 % und ist hauptsächlich auf das Geschäft mit Ziegenmilchpulver in den Niederlanden zurückzuführen, wo Heraus­forderungen in der Übersee-Logistik die Umsatzentwicklung negativ beeinflussten. Das organische Wachstum von 23.0 % im Segment Übrige Produkte/Dienstleistungen stammt in erster Linie von steigenden Umsätzen mit veganen Produkten. Nebst einem erfreulichen Wachstum der bestehenden Geschäfte mit veganen Produkten in Österreich und Deutschland trug auch die Lancierung der veganen Marke Beleaf zum organischen Wachstum bei.

Umsatzentwicklung Global Trade

Nettoumsatz nach Produktgruppen: Global Trade

in CHF Millionen

Umsatz 2021

Umsatz 2020

Differenz 2021/2020

Akquisitions- effekt

Wachstum organisch

Käse

55.2

48.8

13.0 %

3.4 %

9.6 %

Frischprodukte

34.8

35.9

-3.0 %

-3.0 %

Pulver/Konzentrate

26.6

18.5

43.8 %

43.8 %

Molkereiprodukte

2.5

2.6

-2.3 %

-2.3 %

Übrige Produkte/Dienstleistungen

2.3

1.6

43.8 %

43.8 %

Total Global Trade

121.4

107.4

13.1 %

1.6 %

11.5 %

Die Division Global Trade beinhaltet primär Direktverkäufe aus der Schweiz an Kunden in Ländern, in denen Emmi über keine eigenen Gesellschaften verfügt. Dazu gehören die asiatischen und osteuropäischen Märkte, die meisten südamerikanischen Länder und die Arabische Halbinsel. Der Anteil der Division Global Trade am Konzernumsatz betrug 3.1 % (Vorjahr: 2.9 %).

Der Umsatz der Division Global Trade belief sich auf CHF 121.4 Millionen gegenüber CHF 107.4 Millionen im Vorjahr, was einem Wachstum von 13.1 % (organisch 11.5 %) entspricht. Das Segment Käse verzeichnete, insbesondere getrieben durch eine erfreuliche Entwicklung von Kaltbach, ein organisches Wachstum von 9.6 %. Anhaltende Reiseeinschränkungen hemmten die Umsatzentwicklung im Segment Frischprodukte, sodass ein organischer Umsatzrückgang von 3.0 % resultierte. Der Anstieg im Segment Pulver/Konzentrate widerspiegelt die gestiegenen Entlastungsexporte von Magermilchpulver.

Bruttogewinn

Der Bruttogewinn erhöhte sich im Berichtsjahr um CHF 80.2 Millionen beziehungsweise 5.9 % auf CHF 1’429.9 Millionen (Vorjahr: CHF 1’349.7 Millionen). Bei einem insgesamt leicht negativen Währungseffekt ist der Anstieg in erster Linie auf den Akquisitionseffekt der Emmi Dessert USA zurückzuführen. Zudem trug auch das organische Wachstum einen wesentlichen Anteil zum Anstieg des Bruttogewinns bei. Die Bruttogewinnmarge entwickelte sich ebenfalls erfreulich und stieg von 36.4 % im Vorjahr auf 36.6 %. Diese positive Entwicklung widerspiegelt insbesondere die konsequente Arbeit am Gesellschafts- und Produktportfolio mit einer Fokussierung auf margenstarke Geschäfte. Zudem wurden die Massnahmen zur Produktivitätssteigerung und in der Beschaffung weiter vorangetrieben, um den stark gestiegenen Preisen für Roh- und Verpackungsmaterialien entgegenzuhalten.

Sondereffekte im Konzernabschluss

In der Berichtsperiode waren keine wesentlichen Sondereffekte zu verzeichnen.

Im Vorjahr beeinflusste der Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an der Lácteos Caprinos S.A. die Erfolgsrechnung wesentlich. Aus dem Verkauf resultierte damals ein Verlust vor Steuern von CHF 14.6 Millionen, beziehungsweise CHF 14.2 Millionen nach Steuern. Der Verlust aus diesem Verkauf ist in der Position «Sonstiger Betriebsaufwand» enthalten. Bereinigt um diesen Sondereffekt erhöhten sich im Vorjahr somit EBITDA, EBIT und EBT um CHF 14.6 Millionen, beziehungsweise der Unternehmensgewinn inklusive Minderheitsanteile und der Reingewinn um CHF 14.2 Millionen.

Betriebsergebnis

Der Betriebsaufwand erhöhte sich 2021 um CHF 66.4 Millionen beziehungsweise 6.8 % auf CHF 1’044.3 Millionen, dies gegenüber CHF 977.9 Millionen im Vorjahr. Nebst diesem absoluten Anstieg sind die Betriebsaufwendungen auch im Verhältnis zum Umsatz von 26.3 % auf 26.7 % angewachsen. Der absolute und relative Anstieg erklärt sich wiederum teilweise mit wesentlichen Akquisitionsbeiträgen. Unter Berücksichtigung des Verlustes aus dem Verkauf der Lácteos Caprinos S.A. im Vorjahr resultierte jedoch auch organisch eine Zunahme der Betriebsaufwendungen.

Der Personalaufwand belief sich in der Berichtsperiode auf CHF 534.8 Millionen gegenüber CHF 493.8 Millionen im Vorjahr. Der Anstieg um CHF 41.0 Millionen bedeutet im Verhältnis zum Umsatz eine überproportionale Zunahme (von 13.3 % im Vorjahr auf 13.7 %). Diese Erhöhung ist nebst einem wiederum wesentlichen akquisitorischen Beitrag auch auf gestiegene Lohnkosten als Folge der vielerorts inflationären Entwicklung zurückzuführen.

Der Sonstige Betriebsaufwand erhöhte sich von CHF 484.0 Millionen im Vorjahr auf CHF 509.5 Millionen in der Berichtsperiode, was einem Anstieg von CHF 25.5 Millionen beziehungsweise 5.3 % gleichkommt. Im Verhältnis zum Umsatz bedeutet dies in der Summe ein praktisch stabiles Verhältnis von 13.0 %. Bereinigt um den im Vorjahr erzielten Verlust aus dem Verkauf von Lácteos Caprinos S.A. (CHF 14.6 Millionen) beträgt der Anstieg jedoch CHF 40.1 Millionen beziehungsweise 8.5 %, was gemessen am Umsatz einen überproportionalen Anstieg bedeutet. Nebst einem wiederum wesentlichen akquisitorischen Beitrag resultierte der überwiegende Teil des Anstiegs aus der organischen Entwicklung. Die Marketing- und Verkaufsaufwendungen betrugen kumuliert CHF 139.1 Millionen gegenüber CHF 127.0 Millionen im Vorjahr. Dieser deutliche Anstieg von CHF 12.1 Millionen ist auf zeitliche Verlagerungen von Marketingaktivitäten im Vorjahr, aber insbesondere auch auf bewusst forcierte Aufwendungen für etablierte Markenkonzepte wie Emmi Caffè Latte zurückzuführen. Eine ebenfalls wesentliche Kostensteigerung resultierte beim Logistikaufwand, welcher um CHF 14.8 Millionen bzw. 12.8 % anstieg. Längere und instabile Lieferketten waren nebst den inflationsbedingt höheren Preisen die Haupttreiber für den deutlichen Anstieg des Logistikaufwands. Auch die weiteren Kostenarten des sonstigen Betriebsaufwands verzeichneten aufgrund höherer Preise eine stabile bis leicht steigende Tendenz.

Die Anderen betrieblichen Erträge erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 4.7 Millionen auf CHF 9.2 Millionen, was sich primär durch höhere Gewinne aus dem Verkauf von Anlagevermögen erklärt.

Als Folge dieser Entwicklung betrug das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in der Berichtsperiode CHF 394.7 Millionen. Gegenüber dem bereinigten Vorjahr (CHF 390.9 Millionen) kommt dies einem Anstieg von CHF 3.8 Millionen gleich. Die bereinigte EBITDA-Marge sank damit von 10.5 % im Vorjahr auf 10.1 %.

Die Abschreibungen und Amortisationen sanken in der Berichtsperiode um CHF 9.0 Millionen, von CHF 119.7 Millionen auf CHF 110.7 Millionen. Die Abnahme ist in erster Linie auf höhere ausserplanmässige Abschreibungen im Vorjahr zurückzuführen.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in der Berichtsperiode CHF 284.1 Millionen, was gegenüber dem bereinigten Vorjahr einen Anstieg von CHF 12.9 Millionen bedeutet. Die für das Geschäftsjahr 2021 resultierende EBIT-Marge von 7.3 % entspricht damit derjenigen des bereinigten Vorjahres.

Anteil am Ergebnis von assoziierten Gesellschaften, Finanzergebnis und Ertragssteuern

Beim Ergebnis von assoziierten Gesellschaften und Gemeinschaftsorganisationen resultierte nach einem primär pandemiebedingten Verlust in der Höhe von CHF 1.0 Millionen im Vorjahr nun ein Gewinn von CHF 3.7 Millionen.

Das Finanzergebnis (Nettofinanzaufwand) belief sich auf CHF 11.9 Millionen gegenüber CHF 13.4 Millionen im Vorjahr. Ein besseres Zinsergebnis aufgrund interner Ablösungen lokaler Fremdfinanzierungen, sowie auch ein besseres Währungsergebnis wegen tieferen Absicherungskosten sind die Hauptgründe für diese erwartete Entwicklung.

Die Ertragssteuern betrugen in der Berichtsperiode CHF 45.2 Millionen gegenüber CHF 40.6 Millionen im Vorjahr. Die Steuerquote von 16.4 % stieg gegenüber dem bereinigten Vorjahr (16.0 %) leicht an, was auf den wachsenden internationalen Ergebnisanteil zurückzuführen ist.

Reingewinn

Der Unternehmensgewinn einschliesslich Minderheitsanteile betrug CHF 230.7 Millionen. Gegenüber den CHF 201.6 Millionen im Vorjahr entspricht dies einer Zunahme um CHF 29.1 Millionen. Die Zunahme auf Basis bereinigter Werte im Vorjahr beträgt CHF 14.9 Millionen.

Die Minderheitsanteile am Unternehmensgewinn verzeichneten einen leichten Anstieg von CHF 13.2 Millionen im Vorjahr auf CHF 13.9 Millionen im Berichtsjahr.

Der entsprechend resultierende Reingewinn von CHF 216.7 Millionen übertraf das Vorjahr (CHF 188.4 Millionen) um CHF 28.3 Millionen. Bereinigt um den Verlust aus dem Verkauf von Lácteos Caprinos S.A. im Vorjahr betrug der Anstieg beim Reingewinn CHF 14.1 Millionen. Auf Basis von bereinigten Werten blieb die Reingewinnmarge damit konstant bei 5.5 %.